U 18 Wahl
In Heyerode und Lengenfeld unterm Stein.

Neun Tage vor der Bundestagswahl, am 13. September, haben Kinder und Jugendliche, die noch keine 18 Jahre alt sind, bei der U 18 Wahl die Möglichkeit zu beweisen, dass sie sich für Politik interessieren und mitbestimmen wollen.

Das ist auch in den Gemeinden Heyerode und Lengenfeld unterm Stein der Fall. Hier organisiert Annett Groß, die als mobile Jugendarbeiterin für die Landgemeinde Südeichsfeld tätig ist, die Wahl.

Die Wahlbüros befinden sich in der Regelschule „Johann Wolfgang Goethe“ in Heyerode und im Käthe Kollwitz Gymnasium in Lengenfeld unterm Stein. Hier können Kinder und Jugendliche am 13. September ihre Stimme abgeben.

Bereits im Vorfeld der Wahl haben interessierte Jugendlichen Gelegenheit über die Ziele und Wahlprogramme der für die Wahlen zugelassenen Parteien zu sprechen und darüber zu diskutieren, welche Wähler mit den Wahlprogrammen, Wahlplakaten und Wahlwerbespots angesprochen und beeinflusst werden sollen.

Zwar gibt es zwischen der richtigen Wahl und der U 18 Wahl einige Parallelen, doch es gibt auch einige Unterschiede.

Wie bei den Bundestagswahlen, kann man sich zwischen alle Parteien, die auch zur Bundestagswahl zugelassen sind, entscheiden. Die Stimmzettel sind fast identisch. Die Wahl ist geheim und auch eine Briefwahl per Post ist möglich.

Im Gegensatz zur richtigen Wahl liegen allerdings in den Wahlbüros Broschüren aus, in denen die Wahlprogramme der Parteien kurz und in jugendgerechter Form vorgestellt werden. Und auch die Wahlurnen sehen anders aus. Sie wurden im Vorfeld der Wahl von Jugendlichen selbst gestaltet. In Heyerode fungiert zum Beispiel ein knallrotes Auto aus Pappe als Wahlurne.

Die Wahlkommission bei der U 18 Wahl besteht aus interessierten Jugendlichen, die Spaß daran haben, sich ehrenamtlich einzubringen. Sie sorgen dafür, dass die Wahl reibungslos abläuft, zählen die Stimmen aus und melden das Ergebnis in die Zentrale nach Berlin. Außerdem sind sie dafür verantwortlich, dass die Ergebnisse für die teilnehmenden Orte ausgewertet und in Schulen ausgehangen bzw. in den Amtsblättern der veröffentlicht werden.

Und es gibt noch einen Unterschied: Nach der Wahlhandlung werden die Jugendlichen nach ihrer Motivation, den Hintergründen für ihre Wahlentscheidung und den Themen, die dafür ausschlaggebend waren befragt.

Denn das Ziel der U 18 Wahl besteht darin, junge Menschen dabei unterstützen, Politik zu verstehen, Unterschiede in den Partei- und Wahlprogrammen zu erkennen und Versprechen von Politikerinnen und Politikern zu hinterfragen. Kinder und Jugendliche sollen so ihre eigenen Interessen erkennen, formulieren lernen und selbst Antworten auf politische Fragen finden – und so aktiv ihre eigene Lebenswelt mitgestalten.