“Fake” ist in großen roten Lettern über die Ankündigung zur Präsentation The Art of Banksy an der Wand neben dem Eingang der Sofiensäle in Wien gesprayt.
Darunter befindet sich ein Stancil mit der Aufschrift The Art Of MAKING MONEY OUT OF BANKSY „WITHOUT LIMITS“. Der oder die Urheber der beiden Graffiti kritisieren, dass es sich bei der Präsentation „The Art Of Banksy – Without Limits“, die vom Künstler selbst nicht autorisiert ist, eher um eine Show zum Geldmachen, als um eine museale Ausstellung mit Originalwerken von Banksy handelt.
Gezeigt werden rund 100 Reproduktionen von Arbeiten des wohl bekanntesten Streetart-Künstlers der Welt. Das sind vor allem nachgemalte Graffiti und Drucke, unter denen sich aber auch ein paar Originale (in österreichischen Medien ist von fünf bis acht die Rede) befinden sollen, sowie drei Installationen. Bei letzteren handelt es sich unter anderem um ein nachgestaltetes Atelier des Künstlers sowie die plastische Umsetzung eines Fotos, das Banksy während des Corona-Lockdowns auf seinem Instagram-Account veröffentlicht hatte. Dieses soll sein Badezimmer zeigen, welches er aus Langeweile und zum Ärger seiner Freundin mit seinen berühmten Ratten-Graffitis verziert haben soll.
Obwohl Banksy aus seiner Identität ein Riesengeheimnis macht, kennt seinen Namen und viele seiner Arbeiten, mit denen er inzwischen Kunstgeschichte geschrieben hat, mittlerweile fast jeder. Erinnert sei nur an das Bild des Mädchens mit dem roten Ballon, das sich bei seiner Versteigerung selbst geschreddert hat und seit letztem Jahr als Dauerleihgabe in der Staatsgalerie Stuttgart zu sehen ist.
Veranstalter der Präsentation in Wien ist laut Eintrittskarte eine rumänische Eventagentur. Diese soll nach Medienberichten mit dem aus der Türkei stammenden Initiator der Schau, die 2016 das erste Mal in Istanbul zu sehen war, zusammenarbeiten. Nach eigener Aussage wollen die Veranstalter mit ihrer Show einen einzigartigen Überblick über das Schaffen von Banksy geben, der sonst so nicht möglich wäre, da sich dessen Arbeiten in unterschiedlichen Städten rund um den Globus befinden.
Der Eintrittspreis kostet für Studierende von Montag bis Freitag 14 Euro und an Wochenenden und Feiertagen 16 Euro. Erwachsene zahlen in der Woche 17 Euro und 19 Euro an Wochenenden und Feiertagen. Für Kinder und Familien gibt er Ermäßigungen.
Zusehen ist das Ganze noch bis 4. Oktober 2020 in den Sofiensälen in Wien, in der Marxergasse 17.
Graffiti neben dem Eingang zu den Sofiensälen in Wien.
Originale von Banksy oder von wem auch immer? Den Namen der Person, die die Reproduktionen hergestellt hat, wird leider nirgendwo genannt.
Auch die Reproduktionen werden präsentiert, wie in einem „richtigen“ Museum.
Ein Künstler Namens VonAxt erklärt einen Schlauchanschlusskasten während der Benksy-Schau in den Sofiensälen zum eigenen Readymade.
Maybe, Banksy? Maybe?