Mitten in die Fresse Rock
Interview mit Doc, Sänger und Gitarrist von Six Beers and a Bitch

JiM – Das Magazin unterhielt sich mit Doc von Six Beers & a Bitch daüber, wie die Band auf ihren Namen kam, über musikalische Vorbilder und darüber, was mit der Aufwandsentschädigung passiert, die die Jungs für ihre Konzerte bekommen.

Stell doch bitte unseren Lesern die Band mal vor.
Moin moin! Wir sind Six Beers & A Bitch. Dazu gehören Frank (Vocals, aus Bischofferode), Ace (Drums, aus Teistungen) Johnny (Bass, aus Niederorschel) Chris (Guitar, aus Hüpstedt) und zu guter Letzt Doc (Guitar/Vocals, aus Gernrode, u.a. Escherode und/oder Kassel). Frank ist ausgebildeter Banker, aber er studiert zurzeit in Nordhausen BWL. Der bodenständigste von uns ist Johnny, denn er ist Dreher und Fräser. Chris ist Student in Nordhauen und studiert Sozialarbeit. Ace ist Einzelhandelskaufmann in der Ausbildung. Der Schlimmste von allen bin allerdings ich, denn ich bin Promovend und mache meinen Doktor (daher das Synonym) in systematischer Theologie. Das Gute daran ist, dass ich zu einem Thema forsche, was sogar mit Metal und Hardrock unmittelbar zu tun hat – was für diese Disziplin nicht unbedingt die Norm ist.

Six Beers and a Bitch – cooler Name für ’ne coole Band. Ist das alles, was ihr euch wünscht?
Danke für das Kompliment, aber das ist natürlich nicht alles, was wir uns wünschen. Selbstverständlich sind wir stolz auf unsere Musik und unsere Band, aber wir würden schon gern mehr erreichen. Eine Band macht schließlich nicht nur für sich im Proberaum Musik oder schreibt Songs nur für sich selbst. Dahin gehend wünschen wir uns einfach mehr Auftrittsmöglichkeiten, vor allem einmal raus zukommen aus der Region in den urbanen Bereich; also dort, wo mehr von der Szene und mehr Interesse da ist. Unser Fokus liegt dabei nicht darauf Geld machen zu wollen, sondern unser Interesse ist es, mit den Leuten einen geilen Auftritt zu genießen.

Jede Band hat eine mehr oder weniger tolle Geschichte dazu, wie sie auf ihren Namen gekommen ist. Wie ist eure?
Naja, unser Name ist aus einer Laune heraus entstanden, die eigentlich wenig mit einer Bandgründung zu tun hatte. Der ehemalige Gitarrist Spooner hatte im Jahr 2005 einfach den Satz fallen lassen: „Nach sechs Bier ist die Welt doch in Ordnung, fehlt eigentlich nur die Bitch.“ Das Ganze wurde dann ins Englische übersetzt und so gab es den Namen. Das heißt, wir sind eigentlich eine Band, die aufgrund eines geilen Namens gegründet wurde und nicht, wie in den meisten Fällen, umgekehrt.

Eure Musik klingt für mich irgendwie nach Motörhead, Nashville Pussys, Chrome Division oder V8Wankers. Dynamisch, Rau, mitten in die Fresse. Ich würde sagen Kick-Ass-Rock’n’Roll. Wie beschreibt ihr das, was ihr macht?
Selbst wir sind immer noch am überlegen, wie wir unseren Stil beschreiben. Von daher übernehmen wir gerne deine Bezeichnung für uns: Mitten-in-die-Fresse-Rock … klingt doch gut!

Mist! Hätte ich mir die Bezeichnung doch nur patentieren lassen! Na egal, euch schenke ich sie gern, weil mir eure Mugge gefällt. Habt ihr eigentlich irgendwelche Vorbilder, an denen ihr euch musikalisch orientiert?
Mehrere …  Frank ist mehr im Black Metal zu Hause, wobei sein direktes Vorbild Dani Filth ist, weil er zum einen einen ganz eigenen Stimmcharakter hat und das durch seine Power auch in unterschiedlichen Stilen zum Ausdruck bringen kann. Johnny hingegen ist mehr an Hatebreed orientiert. Vor allem das rohe und behäbige ist eine Inspiration für sein Bassspiel. Ace bringt seine Vorbilder aus dem Horrorpunk mit – vor allem die Misfits. Sein direktes Vorbild auf das Instrument bezogen sind allerdings Joey Jordison und Raccy Shay Heart. Mein Vorbild ist Lemmy von Motörhead und ansonsten habe ich viele Vorbilder aus der Hardrock und Classic Metal Schiene. Besonders der Stil und der Rhythmus inspirieren und beeinflussen mich in meinem Gitarrenspiel. Chris dagegen hat seine Vorbilder aus dem Metal/Metalcore – namentlich findet er Vorbilder in Bands wie Machine Head, As I Lay Dying, Trivium und Metallica, weil ihm vor allem das Gitarrenspiel in den Soli begeistert.

Seit wann existieren Six Beers and a Bitch eigentlich schon?
Viel zu lange … Nein natürlich nicht. Uns gibt es seit 2005, wobei wir etliche Besetzungswechsel zu verbuchen hatten. Da ich der Letzte aus der originalen Besetzung bin und eigentlich Bassist war, haben wir wirklich unsere ganz eigene Geschichte, die in diesen kurzen Zeilen viel zu lang wäre, aber auf unsere Homepage kann man die ganze Geschichte lesen (sixbeers.de) … falls es wen interessiert; sie ist wirklich lang.

Wenn ihr schon solange existiert, habt ihr doch sicher schon etwas auf Tonträger veröffentlicht?
Wir haben in der Tat Demotapes aufgenommen, die wir aber selber produziert haben. Das heißt, alles was wir an Aufwandsentschädigungen für Auftritte bekommen haben, haben wir gleichzeitig in unser Aufnahme- und Bandequipment gesteckt, sodass wir in da Lage waren, und sind unsere Aufnahmen selber zu produzieren. Dass das natürlich mit viiiiel Aufwand verbunden ist, macht die Tatsache weg, dass Leute gerne Demotapes in wirklich guter Qualität für wenig Geld bekommen können. Alles für die Fans, alles für den Club, das Leben für den Hund. Wer Interesse daran hat, wir sind auf Facebook und sämtlichen anderen sozialen Netzwerken vertreten.

Das Jahr neigt sich langsam dem Ende. Wie lautet euer Fazit für 2012?
Eher gemischte Meinungen. Positiv ist zu verzeichnen, dass wir unsere Aufnahmen erfolgreich beenden konnten und das wir mit Chris (Ex-NoXeeN – Anm. d. Red.) einen echten Gewinn gemacht haben und nun komplettiert sind. Deshalb sehen wir das Jahr bezüglich unserer Auftritte sehr ambivalent. Zwar hatten wir einige wirklich geile Auftritte zu viert, aber mit einer zweiten Gitarre stehen uns mehrere Möglichkeiten zur Verfügung und der Sound wird automatisch fetter. Also das Fazit kurz: Zu wenig Auftritte zu fünft, wobei wir genug zu viert hatten.

Was sind eure Pläne für den Rest des Jahres?
Wir würden gerne noch ein paar Auftritte in Eigenregie aufziehen. Das ist uns bisher nicht wirklich möglich gewesen, weil uns das Geld und die Technik gefehlt haben. Aber da wir nun für kleine Gigs ausgerüstet sind, kann’s echt verdammt noch mal losgehen! Natürlich sind wir auch dankbar und froh, wenn wir es nicht selber machen müssen und sich der eine oder andere Veranstalter noch bei uns meldet … und uns „bucht“ – vielen Dank! Songwriting ist klar … wir bleiben dran und es ist schon gutes Material in Arbeit. Ansonsten arbeiten wir nebenher an den nächsten Aufnahmen.

Noch eine letzte Frage: Was wünscht ihr euch zu Weihnachten?
Zwei Subwoofer von dB. Min. 130dB und ca. 800Watt, ein Dachs & ’ne Kiste Bier – wer Interesse hat bitte schenken!

Six Beers & A Bitch sind
Frank – Vocals
Ace – Drums
Johnny – Bass
Chris – Guitar
Doc – Guitar/Vocals

Six Beers and a Bitch im Internet Facebook/Six Beers & a Bitch