Jugendlicher Leichtsinn
Josi und Maria im Gespräch mit Itchy Poopzkid (Teil 1)

Die deutsche Punkrock-Band Itchy Poopzkid gründete sich im Jahr 2000. Die Band besteht aus dem Sänger und Bassisten Panzer, dem Drummer Max und dem Gitarristen und Sänger Sibbi. Josi und Maria trafen die Jungs auf dem Open Flair und unterhielten sich mit ihnen.

Die erste Frage kam nicht von uns, sondern von den Jungs. Denn als wir das Aufnahmegerät bereitlegen, fragten Max und Sibbi, ob es denn auch an sei und funktioniere. Sie erzählten uns, dass sie schon einmal ein Interview gaben hatten, bei dem das Diktiergerät nicht angeschaltet war. Nachdem das geklärt war und wir das Diktiergerät noch einmal überprüft hatten, konnten wir mit unseren Fragen loslegen.

Gefällt es euch ihr auf dem Open Flair?
Sibbi und Max: Ja, sehr.
Sibbi: Wir sind zum vierten Mal hier. Einmal haben wir am See gespielt, dann auf der Nebenbühne und jetzt zum zweiten Mal auf der Hauptbühne. Ja und es ist ein wunderschönes Festival.

Maria: (überlegt … lange) ähm …
Max: Hast du noch eine Frage? (lachen)
Maria: Wir haben ganz viele Fragen. (lachen)

Wie seid ihr auf den Namen gekommen?
Sibbi: Die Frage kam schon lange nicht mehr.
Max: Jugendlicher Leichtsinn.
Sibbi: Jugendlicher Leichtsinn, ja das war’s eigentlich. Wir dachten so kurzzeitig, kurzzeitig bedeutet hier so einen halben Tag, das ist aber ein lustiger Name. Und dann ähm … und jetzt wissen wir, jetzt ist schwarz auf weiß in Stein gemeißelt, dass es der beste Name der Welt ist.
Max: Absolut! Besser geht’s nicht!
Sibbi: Nee.
Max: Das ist nicht zu Topen.
Sibbi: Oder kennt ihr einen besseren Bandnamen?

Ähm … Neeeiinnn.
Sibbi: Seht ihr. Nein, ist gibt einfach keinen.

Wie habt ihr euch gefunden?
Sibbi: Erfunden?
Gefunden.
Sibbi: Ach so. Ähm Panzer hab ich gefunden … Panzer ist übrigens grade nicht hier, weil er ins Krankenhaus ist, mit Verdacht auf Blutvergiftung.

Scheiße.
Sibbi und Max: Ja, echt scheiße.
Sibbi: Ja, sein Daumennagel war irgendwie entzündet und jetzt hat es sich wohl mehr entzündet. Jetzt ist es Verdacht auf Blutvergiftung. Ist ein bisschen blöd. Ja, jedenfalls kennen wir … Wir haben uns gefunden in der Vorschule, also mit sechs Jahren. Wir kennen uns schon echt lange. Ja, da haben wir uns angefreundet. Beziehungsweise unsere Eltern haben uns gegenseitig angefreundet. Die haben uns immer gegenseitig auf die Kindergeburtstage eingeladen. (lachen) Und ja, deswegen wir kennen wir uns ewig und waren immer zusammen in einer Klasse gewesen und so weiter. Und haben dann eine Band gegründet und Max war seit 2005 … oder so bist du in unserer Crew dabei gewesen als Drumtack, als Backliner, als Lichtler ganz lange …
Max: Ich hab alles gemacht. (grinst)
Sibbi: … und seit zweieinhalb Jahren ist der Max in unserer Band.
Max: Der Mann kann alles. Also ich.
Sibbi: Er kann alles und nichts. (Sibbi und Max lachen)

Wolltet ihr schon immer Musiker werden oder hattet ihr so Kindheitsträume?
Sibbi: Ich wollte immer Fußballstar werden.
Max: Also ich nicht. Bei mir ging es … war’s wirklich früh … ich, ähm – mit fünf Jahren oder sogar noch ein bisschen früher, hab ich meiner Mutter die Kochlöffel auf den Töpfen kaputt gehauen.
Sibbi: Wirklich?
Max: Ja, wirklich. Kannst meine Mutter fragen, das stimmt. So Töpfe auf gemacht und darauf rumgehauen. Und dann sind mir aber die Kochlöffel kaputt gegangen und so hab ich sie mehr oder weniger gezwungen mir so ein Kinderschlagzeug zukaufen. So das hat sie dann gemacht …
Sibbi: Dann war das also schon echt immer dein Traum?
Max: Ja, wirklich. Das ist kein Scheiß. Denn hab ich dann natürlich mal aufgegeben, als das echte Leben angefangen hat. Aber dann kamst du und hast meinen Traum wahr gemacht.
Sibbi: Das hab ich sehr gerne gemacht. Weil, du machst ja mit deinem Schlagzeugspiel auch meinen Traum wahr.
Max: Ooohh.
Sibbi: Können wir Daniel (Panzer) auch rauswerfen. (lachen)
Sibbi: Sollen wir uns erst küssen und dann Daniel rausschmeißen? (lacht)
Max: Ja, genau. (lacht)

Was war euer schönstes oder schlimmstes Erlebnis auf der Bühne?
Sibbi: Das schönste Erlebnis, das war der Auftritt grade und das Schlimmste, das Interview jetzt. (lacht)
Wir gucken entsetzt und lachen.
Max: Oh. Arschloch. (lacht)
Sibbi: Nee, das war natürlich nur ein Spaß. Du meinst in der ganzen Bandgeschichte?
Ja.
Sibbi: Das kann man so nicht sagen. Weil schöne Auftritte … Also, jedes Konzert ist eigentlich ein wunderschöner Auftritt. Und da ist es schwierig einzelne Konzerte raus zu heben, weil heute war zum Beispiel fantastisch und gestern war aber auch Wahnsinn und vorgestern auch. Also es ist echt schwierig. Und das Schlimmste …
Max: Das Schlimmste ist eigentlich immer, wenn das Bier alle ist.
Sibbi: Ja, genau.

Mit wem würdet ihr gerne mal ein Lied zusammen aufnehmen?
Sibbi: Mit der Charle (Charlotte) von „The Subways“.
Max: Haben wir doch schon.
Sibbi: Ach so, haben wir schon. Ähm … mit Michael Jackson, aber das geht leider nicht mehr.
Max: Mit Michael Jackson einen Song?
Sibbi: Ja. Also wenn er noch leben würde, wäre das mein allergrößter Traum. Ähm … aber geht nicht, deswegen würde ich sagen, mit den „Donots“. Weil, das sind so langjährige Freunde von uns. Es wäre glaube ich lustig im Studio.

Schreibt ihr eure Songs selber?
Sibbi: (schnelles und deutliches) Ja.

Sind eure Lieder autobiografisch?
Sibbi: Teilweise. Also wir haben schon Sachen geschrieben, wo wirklich eins, zwei autobiografisch sind. Zum Beispiel „Pretty me“ – ein Song von uns.
Max: „Where i wanna be“.
Sibbi: Genau, „Where i wanna be“ ist auch sehr autobiografisch. Manche Sachen sind natürlich auch erfunden, aber wir schreiben schon viel Persönliches. Jesus, Gott! (schaut sich unsere Frageliste an)
Nein, das nicht. Das ist noch für eine andere Band.
Sibbi: Ach so. (lachen)