Ich mache (fast) alles!
Interview mit Existenzgründer Tobias Braun

JiM – Das Magazin stellt immer wieder junge Menschen vor, die ihre berufliche Zukunft in die eigenen Hände genommen haben. Für diese Ausgabe sprachen wir mit Tobias Braun, der sich in diesem Jahr mit dem Unternehmen Soundlightnmore selbstständig gemacht hat.

Du bist selbstständig, Tobias, was machst Du genau?
Eigentlich könnte man sagen ich mache (fast) alles. Natürlich habe ich mich spezialisiert. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Beschallung und Beleuchtung von Bands und Feierlichkeiten, halt alles was man irgendwie beschallen und beleuchten kann. Zusätzlich mache ich auch Grafikdesign von z.B. Flyern, Briefpapier, Plakaten, quasi alles was man bedrucken kann, aber auch bekleben. Um noch mal auf das »fast« zurück zu kommen… Ich biete auch diverse Dienstleistungen in anderen Bereichen an. Wer mehr Wissen möchte sollte einfach mal unter www.soundlightnmore.de guggen. Musiker sollten meine Seite www.myspace.com/soundlightnmore besuchen! Da kann man auch einige Künstler sehen mit denen ich bereits gearbeitet habe.

Wie bist Du darauf gekommen, Dich gerade in diesem Bereich selbstständig zu machen?
Tobias: Ich bin mit Musik aufgewachsen. Dazu kommen mehr als 12 Jahre eigene Musikerfahrung und mehr als 8 Jahre (Ton-)Techniker-Erfahrung. Hingabe und ein Hang zum persönlichen Perfektionismus sind meine »Geheimnisse«. Was die Grafikdienste angeht, denke ich, ist es in erster Linie meine kreative Ader, sowie das Wissen, das ich mir in den letzten Jahren aneignen konnte. Nicht zu vergessen sind natürlich auch diverse Firmen mit denen ich zusammen arbeite bzw. die mir ermöglichen alles so umzusetzen wie ich es möchte.

Aus welchem Grund hast Du Dich selbstständig gemacht?
Ich spielte seit vielen Jahren mit dem Gedanken. Aber wie heißt es doch so schön? »Never change a running system«! Ich hatte einen festen Job und habe alles andere so mehr Hobbymäßig gemacht. Die Unsicherheit der Selbstständigkeit und der Verlust eines sichern monatlichen Einkommens haben mich davon abgehalten, mich selbstständig zu machen. Doch dann wurde mein damaliges Arbeitsverhältnis gekündigt. Und bevor nach der Arbeitslosigkeit noch Harz 4 kommt habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht.

Und das war?
Um genau zu sein, seit ersten März 2010.

Hat Dir jemand bei der Geschäftsgründung geholfen?
Machen wir aus der Frage doch eine DANKSAGUNG: In erster Line möchte ich meiner Familie danken. Das war wichtig für mich, dass meine Familie dahinter steht. Dann allen Bands und Musikern, mit denen ich in den letzten Jahren arbeiten durfte. Ganz besonders den Jungs von SCHOCK, MoNeHo, Die Fachärzte etc. Dank auch der KuFa für die gute Zusammenarbeit. Auch nicht vergessen darf man die IHK. Was ich dort an Hilfe bei Fragen und Papierkram hatte ist nicht zu unterschätzen. Ich kann es jedem, der sich selbstständig machen will, nur empfehlen sich dorthin zu wenden.

Gab es Probleme auf dem Weg in die Selbstständigkeit?
Probleme nicht direkt. Es war ne Menge zu Lesen, zu Laufen und zu Beantragen. Aber durch die Unterstützung meiner Familie und der IHK, sowie von diversen Unternehmen war es relativ problemlos.

Was gefällt Dir an der Selbstständigkeit?
Das man sein eigener Chef ist, für sich allein arbeitet und seine Ideen so umsetzten kann, wie man möchte.

Und was gefällt Dir nicht an der Selbstständigkeit?
Bisher kann ich nichts negatives über die Selbstständigkeit sagen. Nur mein Chef ist Früh’s manchmal etwas launisch 😉

Die Geschäfte laufen gut?
Ich kann nicht klagen…

Was haben Deine Eltern und Freunde dazu gesagt, als sie erfuhren, dass Du Dich selbstständig machst?
Alle unterstützen mich so gut sie können. Bisher habe ich noch keine Kritiken bekommen. Eher Zuspruch von allen Seiten.

Was kannst Du jungen Menschen raten, die sich auch selbstständig machen wollen?
Wie gesagt: Die IHK ist eine große Hilfe. Ich kann es nur jedem empfehlen sich dort beraten zu lassen. Auch das Arbeitsamt kann unter Umständen hilfreich sein. Aber das wichtigste, denke ich, ist ein vernünftiges Konzept zu haben und den Willen, nicht bei Schwierigkeiten aufzugeben.

Dieser Artikel wurde zuerst veröffentlicht in:
JiM – Das Magazin, Ausgabe 30, September 2010.