Erwachende Kunst
In zerbrochenen Spiegeln liegen nicht nur Splitter von Stephan Pitelka

In der Rubrik „Erwachende Kunst“ veröffentlicht Stephan Pitelka in loser Folge poetische Gedanken zum Weiterdenken.

IN ZERBROCHENEN SPIEGELN LIEGEN NICHT NUR SPLITTER

 

Ich fahre mit dem Zug durch die Nacht.
Und in der Nacht –
durch den Zug
schaue ich mir schwarze Bilder an.

Es sind dunkle Seiten
und heller Wahnsinn.
In meinem Kopf.
Ist es Vergangenheit.
Zu viel!
Zu viel!
Zerrissenheit.
Doch jetzt erkannt.
Gebannt?
Nein, aber nur noch ein Teil von mir.

Beherrscht er mich,
beherrsch ich mich,
verkriech ich mich,
verleugne mich,
vergrabe mich.

Akzeptiere ich,
kapiere ich,
verliere ich
nicht ein bißchen.
Den Verstand brauche ich dafür nicht.

Integriere ich,
was zu mir gehört,
werde ich vollständiger,
weiß um der Mächte Macht.
Und kann sie ausleben am rechten Platz
zur richtigen Zeit.
Hab keine Angst mehr vor der Unbändigkeit.

 

2018 by Stephan Pitelka