Dringender Rat: Das Buch zuerst selbst lesen und anschließend verschenken an einen Menschen, dem man Gutes tun möchte.
Nachdem die Rezensentin im Jahr 2014 Angelika Arends Gedichtband „Über die Erde“ und ihre Erzählungen „Qualverwandt“ mit sehr viel Interesse gelesen hatte und jedes Mal begeistert war, wollte sie nun auch unbedingt die EROS·IONEN der 1942 in Leipzig geborenen Autorin kennen lernen. Ergebnis: Die Begeisterung für die Autorin und deren Bücher ist nach wie vor ungebrochen.
Angelika Arends Gedichte sind auch im Buch EROS·IONEN sehr gefühlvoll, ohne jemals ins Banale oder gar ins Kitschige abzugleiten. Ihrer Verfasserin gelingt es, mit wenigen Worten das auszudrücken, wofür andere mehrere Seiten Prosatext brauchen.
Grafiken von Claudia Arend und Fotografien von Helmuth Brandl bilden eine sehenswerte Ergänzung, wobei Fotos und Grafiken einerseits Gegensätze darstellen, jedoch andererseits auch das Gefühl einer Zusammengehörigkeit vermitteln. Bereits die Einbandgestaltung stellt eine freundliche Einladung dar, das Buch aufzuschlagen.
Wie viel Poesie liegt in den Zeilen, nachzulesen auf der Buchrückseite. Sie sind ein deutlicher Beweis dafür, einem negativen Ereignis mit viel Gespür und Feingefühl die positive Seite abzugewinnen:
„Uralte Zeder,
umgeworfen vor Jahren
von einem der Stürme,
legt bequemen Steg
über schwarzen Morast.
Ihr Wurzelwerk, jäh einst
entrissen seinem Element, doch
weitergenährt von einem anderen,
treibt Freude dem Auge:
frisches Grün.“
Christine Bose,
Dipl.-Journalistin
Angelika Arend
EROS·IONEN
Gedichte
96 Seiten, Broschur, 130 x 200 mm
ISBN 978-3-95462-470-6
Preis: 9,95 Euro
mdv – Mitteldeutscher Verlag