Zum Umdenken provozieren
Interview mit Bandleader Kutte von Pulsefeed

JiM – Das Magazin sprach mit Kutte von Pulsefeed darüber, wie er auf Ebbie traf, seine musikalischen Vorstellungen und das, was ihn an der Gothic-Szene reizt.

Kutte, du hast bei Exkommuniziert gespielt, jetzt machst du mit Pulsefeed dein eigenes Ding. Warum bist du bei Exkommuniziert ausgestiegen?
Ich bin nicht ausgestiegen. Angefangen eigene Musik zu machen hab ich schon lange, bevor es Exkommuniziert gab. Pulsefeed wie es heute existiert gibt es seit Mitte 2010. Ich hab es genutzt, um meine ganz eigenen musikalischen Vorstellungen umzusetzen.

Würdest du uns deine neue Band bitte vorstellen?
Wie gesagt gibt es Pulsefeed seit 2010. Das war so der Zeitpunkt, an dem ich mit dem Stil, den meine Musik dann hatte, zufrieden war. Rhythmisch ansprechend und lädt zum Tanzen ein. Texte schreibe ich größtenteils selber oder eine Freundin hilft mir dabei. Ebbie bereichert uns dann noch mit ihrer Stimme. Wir teilen uns die Vocals.

Wie seit ihr zusammengekommen?
Viki, unsre 2. Schreiberin, lernte ich im April letzten Jahres in Berlin kennen. Sie kommt aus London und machte eine Studienreise durch Europa. Ihr gefiel meine Musik und kurze Zeit später fragte ich sie, ob sie nicht ein paar Texte für mich schreiben möchte, da wir musikalisch auf einer Wellenlänge lagen. Ebbie war im letzten Jahr öfter zu Besuch bei den Proben von Exkommuniziert. Ich war begeistert von der Kraft, die ihre Stimme entwickeln kann, und ließ es auf einen Versuch ankommen und lud sie mal zur Probe ein. Seitdem bin ich froh, sie gefunden zu haben.

 

Ich hab mal bei google nachgeschaut, was Pulsefeed bedeutet. Ein Internetwörterbuch übersetzt Pulsefeed mit Impulsvorschub. Was bedeutet der Name für euch?
Den Namen hab ich in erster Linie gewählt, weil er cool klang, ^^ , aber auch wegen der Übersetzung. Das hängt damit zusammen, was ich bezwecken möchte mit der Musik und den Texten. Provozieren und der Gesellschaft deinen Spiegel vorhalten, um ein Umdenken auszulösen. Aus diesem Grund verarbeite ich Themen, die mich selber am meisten stören.

Ihr macht schwarze elektronische Musik. Was sind eure musikalischen Einflüsse?
Den größten Einfluss ist wohl der Band Agonoize aus Berlin zuzurechnen, weil mich ihre Musik am meisten geprägt hat und ich so auch mit anderen Bands der selben Richtung, wie zum Beispiel S.I.T.D., Hocico und Suicide Commando, in Berührung kam. Ebbie hat ihren Ursprung im Gothic-Rock-Berreich und hat auch schon vorher in einigen anderen Bands der Richtung gesungen. Es ist besonders interessant, so jemanden in elektronische Musik einzuflechten.

Was reizt euch daran, Teil dieser Szene zu sein?
Die Andersartigkeit des Denkens, die bei jedem Anhänger zu finden ist, sodass man, praktisch überall wo die Szene vorhanden ist, auf gleichgesinnte trifft und Anschluss an die lokale Szene findet. Besonders auf Festivals bildet sich oftmals ein unheimliches WIR-Gefühl.

 

Welche Platten oder CDs würdet ihr empfehlen, um jemandem diese Art von Musik nahe zu bringen?
S.I.T.D. – „Stronghold“, Hocico – „Sangre Hirviente“, Agonoize – „Sieben“, Punto Omega – „Noche Oscura Del Alma“, Suicide Commando – „Bind, Torture, Kill“ und Stahlnebel & Black Selket – „Unexpected“.

Gibt es bereits Veröffentlichungen von euch?
Leider noch nicht, bis auf 60 Exemplare einer instrumentalen Demo-CD mit dem Namen Incision.

Was habt ihr euch für den Rest des Jahres vorgenommen?
Weiter nach Auftritten suchen, unseren neuen Proberaum einrichten und fleißig Lieder und Texte schreiben.

Was wünscht ihr euch eigentlich zu Weihnachten?
Ebbie wünscht sich ein neues Auto und eine Kamera und mir würde ein neuer Laptop ganz ausgezeichnet gefallen.

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