Trio-Gitarrist tot
R.I.P. Gert "Kralle" Krawinkel

Am Sonntag starb der Ex-Trio-Gitarrist Gert „Kralle“ Krawinkel im Alter von 66 Jahren in Cuxhafen an Lungenkrebs.

Gemeinsam mit Stefan Remmler und Peter Behrens hatte Gert „Kralle“ Krawinkel 1979 die Band Trio gegründet.

Trio verfolgten anfangs ein minimalistisches Musikkonzept, das auf den nötigsten Bestandteilen von Schlagzeug und E-Gitarre sowie dem Einsatz von Sprechgesang und Spielzeuginstrumenten basierte. So baute Krawinkel zwei der drei Tonabnehmer seiner Gitarre aus, weil er sie für unnötig erachtete.

Mit ihrer einzigartigen Musik, ihrer ebenfalls minimalistischen, aber ausgefallenen und witzigen Bühnenshow und ihrem öffentlichen Auftreten erarbeitete sich die Band schnell ein breites Publikum.

Weltbekannt wurde Trio 1982 mit ihrem Hit „Da da da“, der sich weltweit über 13 Millionen Mal verkaufte. Das Lied wurde zur Hymne der sogenannten „Neuen Deutschen Welle“ und landete auch in den englischen und amerikanischen Charts.

Danach gab die Band ihr minimalistisches Konzept mehr und mehr auf und versank zusehens in Schlager und Klamauk.

Nachdem sich Trio 1986 getrennt hatten spielte Krawinkel einige Zeit in der Band von Marius Müller-Westernhagen und versuchte sich anschließend als Solokünstler, hatte damit aber wenig erfolg.

Eine Wiedervereinigung von Trio scheiterte in den 1990ger Jahren an unüberbrückbaren musikalischen Differenzen zwischen ihm und Stefan Remmler.

Die letzten Jahre verbrachte Krawinkel hauptsächlich in seiner Wahlheimat Spanien, wo er ein eigenes Tonstudio betrieb und seinen Hobbys, dem Westernreiten und der Olivenzucht, nachging. 1998 wurde er ins „Guinness-Buch der Rekorde“ aufgenommen, nachdem er auf seinem Pferd von Sevilla bis nach Hamburg geritten war und damit die weltweit längste dokumentierte Reise auf einem Pferd unternommen hatte.

Im Herbst 2013 wurde bei „Kralle“ Krawinkel Lungenkrebs diagnostiziert. Nach einer erfolgreichen Therapie und der Hoffnung den Krebs überwunden zu haben, ist Gert Krawinkel am Sonntag gestorben.

Auf der Internetseite von Stefan Remmler ist ein digitales Kondolenzbuch eingerichtet.