Reise nach Mühlhausen
Teil 3: Aktiv mit Wassertreter

Im Rahmen meines Praktikums beim JiM-Verein, schrieb ich eine Geschichte über eine nicht real existierende, junge Frau, die sich auf Entdeckungsreise nach Mühlhausen begibt. Teil 3: Aktiv mit Wassertreter.

Mühlhausen, Tag 3
Mittwoch, 19.03., 10.00 Uhr

Gerade bin ich vom Frühstück wieder zurück in mein Zimmer gekommen und habe noch schnell meine Tasche für heute gepackt. Da heute ein schöner Tag ist und es auch noch mal sehr warm ist, habe ich ja beschlossen heute mal zum Schwanenteich und zur Quelle zu gehen. Auf dem Rückweg muss ich sowieso an der Marienkirche vorbei, da kann ich gleich noch mal da hinein gehen und sie mir von innen anschauen.

So, da der Weg zum Schwanenteich relativ weit ist, werde ich mit dem Bus dahin fahren. Und der fährt in zehn Minuten vom Busbahnhof an der Burggalerie ab. Also werde ich mich jetzt mal losmachen.

10.48 Uhr

Ich sitze jetzt auf einer Bank direkt gegenüber vom Schwanenteich. Es ist wirklich total schön und da ich relativ früh da bin, sind hier auch nicht sehr viele andere Menschen – außer ein paar Jogger, die um den See laufen. Es sieht auch wirklich total schön aus, wie die Enten und Schwäne im Wasser schwimmen. Großes Highlight für mich ist ja die kleine Insel in der Mitte vom Teich. Ich glaube, das sind die Brutplätze für die Enten und Schwäne. Hier am Schwanenteich kann man super aktiv sein. Wie zum Beispiel mit einem Wassertreter oder Ruderboot über den Teich fahren (ich glaube, das mache ich dann sogar) oder, wie schon gesagt, um den Teich laufen. Für die kleinen Besucher gibt es einen großen Spielplatz direkt am Wasser und auch mehrere Möglichkeiten, sich zwischendurch mal ein Eis zu gönnen. Sogar einen Campingplatz mit 40 Stellplätzen für Wohnwagen und eine Zeltwiese gibt es hier. Und man kann super über schöne Wege zum Brunnenhaus laufen. Und das werde ich jetzt auch erstmal tun!

Hier sieht man den Schwanenteich mit seiner kleinen Insel. Die kann man aber leider nicht betreten.

11.25 Uhr

Jetzt bin direkt vor der Quelle und schaue in das klare Wasser hinein. Der Weg hierher ist wirklich schön und das Brunnenhaus ist auch nicht zu verfehlen. Rundherum um die Quelle sind Steinbänke, das sieht ein wenig wie ein kleines Amphitheater aus und man von jedem Sitzplatz aus, einen guten Blick auf die Quelle. Von der Quelle aus führt ein kleiner Bach in die Stadt hinein, der fließt fast überall lang. 1614 wurde das Renaissance-Fachwerkgebäude, also das Brunnenhaus, erbaut. Aber die Quelle gab es schon viel länger. Diese wurde nämlich schon 1199 erstmals erwähnt. Danach wurde sie in Stein eingefasst (so wie heute noch). Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Anlage beschädigt, aber 1715 wieder erneuert. Das alles weiß ich aus dem Flyer, der im Hotel lag. Ich habe ihn mitgenommen, damit ich die Infos gleich mit dabei habe.

Ich denke, ich werde jetzt wieder zurücklaufen und für eine halbe Stunde noch ein bisschen Wassertreter fahren. Und danach fahre ich mit dem Bus zurück in die Stadt und besuche die Marienkirche.

Das hier ist das Brunnenhaus. Hier findet jedes Jahr Anfang Sommer das Brunnenfest statt, immer von unterschiedlichen Grundschulen aus Mühlhausen.

13.45 Uhr

Gerade habe ich mir die Marienkirche angeschaut und habe nach meiner Besichtigung beschlossen, einen kleinen Abstecher ins „Cheers“ zu machen. Das ist ein kleines Café mitten auf dem Steinweg und ist super geeignet um meinen Reisebericht für die Marienkirche zu schreiben. Außerdem finde ich die Speisekarten hier sehr schön. Da lohnt es sich hier auch immer ein Blick in die Karte zu werfen.

Aber jetzt erstmal zurück zur Marienkirche. Sie ist eine gotische Kirche (gilt auch als Meisterwerk der Gotik) und ist nach dem Erfurter Dom die zweitgrößte Kirche Mühlhausens. Ihr Turm ist stolze 86,7 Meter hoch und somit ist sie höher als der Erfurter Dom, aber von der Fläche her nicht größer. Ihre Höhe sieht man auch, denn im Vergleich zu ihr sehen die anderen Kirchen hier in Mühlhausen fast schon mickrig aus (was sie natürlich nicht sind). Auffällig ist natürlich auch, dass man sie fast aus jedem Standort, in der Mühlhäuser Altstadt und auch rundherum, zu sehen bekommt. Also sie prägt wirklich die Stadtsilhouette. Und das schon seit dem 14. Jahrhundert. Denn da wurde sie hauptsächlich errichtet. Sie war übrigens auch ein Ereignisort des Bauernkriegs um 1525, da der Revolutionsführer Thomas Müntzer dort als Pfarrer tätig war. Genaueres über den Bauernkrieg hätte ich mir auch in der Kornmarktkirche anschauen können, denn sie wurde zum Bauernkriegsmuseum umgebaut. Ich habe natürlich auch Fotos gemacht – wäre ja schlimm wenn nicht. So eine schicke Kirche muss ich einfach für die Nachwelt festhalten und wer weiß, vielleicht komme ich irgendwann noch mal hier her. Vielleicht hat sie sich dann ja verändert und sieht anders aus… Tja,das werde ich dann später sehen.

Ich sollte mal wieder zurück ins Hotel gehen, denn der Himmel zieht sich gerade sehr zu und ich denke das wird heute auch noch ein Gewitter geben.

Nina Pfeiffer

Das hier ist einmal die Marienkirche von außen. Sehr großen Wiedererkennungswert hat der grüne Turm der Kirche.

Und das hier ist die Kirche von innen. Hier gefallen mir die Säulen entlang der Sitzbänke sehr gut.