Red Hand Day
Internationaler Tag gegen militärischen Kindesmissbrauch

Nach Schätzungen der Vereinten Nationen dienen derzeitig etwa 250.000 Kinder, ein Drittel davon Mädchen, als Soldaten.
Kinder gelten als billig, manipulierbar und wehrlos.

Nicht nur in nichtstaatlichen Organisationen wie Rebellenarmeen und Guerillatruppen, sondern auch in Regierungsarmeen; nicht nur weit weg, in Afrika, im Mittleren Osten und Asien, sondern auch hier gibt es sie.

Denn „Kindersoldaten sind alle Personen unter 18 Jahren, die von Streitkräften oder bewaffneten Gruppen rekrutiert und eingesetzt werden, egal in welcher Funktion oder Rolle. Darunter sind Kinder, die als Kämpfer, Köche, Träger, Nachrichtenübermittler, Spione oder zu sexuellen Zwecken benutzt werden. Dazu gehören ausdrücklich auch diejenigen Mädchen und Jungen, die nicht aktiv an Kampfhandlungen teilnehmen.“ (Pariser Prinzipien, 2007)

So gehören auch 15- 18 jährige, die die deutsche Bundeswehr anwirbt, um freiwillig Wehrdienst zu leisten, offiziell zu den Kindersoldaten.

Nicht unbedingt in Deutschland, aber in den meisten Krisengebieten werden Kindersoldaten brutaler behandelt als Erwachsene. Sie erleben Entführungen, Mord an den Eltern, sexuellen Missbrauch, Drogenkonsum, Verletzungen und Krankheit.
Hunger, Zwang, Konfrontation mit Rache und Heimatlosigkeit schädigen sie für immer. Zurück bleiben psychische Traumata, Gefühlsleere und Zukunftslosigkeit.

Deshalb fordert unter anderem das Deutsche Bündnis Kindersoldaten, dass Kinder unter 18 weder freiwillig noch zwangsweise und unabhängig von der Funktion rekrutiert oder angeworben werden.
Die es dennoch tun, sollen öffentlich benannt und bestraft werden.
Ehemalige Kindersoldaten sollen Schutz, Asyl, medizinische und psychische Versorgung und Ausbildung finden. Derartige Resozialisierungsprojekte sollen Finanzmittel erhalten.
In allen Lehrplänen soll Friedenserziehung verankert sein und gerade für Deutschland als drittgrößten Waffenexporteur sollte ein Embargo von Waffen, Munition und Einzelteilen in Krisengebiete gelten.

Am 12. Februar findet der Red Hand Day statt, ein weltweiter Tag für den Protest gegen den Einsatz von Kindern als Soldaten.
Am 12.02.2002 legten die Vereinten Nationen in der UN-Kinderrechtskonvention in Genf ein Verbot gegen den Einsatz von Kindern unter 18 Jahren als Soldaten fest.

Darauf aufbauend entstand die Aktion, rote Handabdrücke zu sammeln, die als Assoziation mit Blut und als Geste des Einhalts dienen.
Die entstandene Sammlung soll Politikern oder Prominenten übergeben werden, um als unmissverständliche Forderung öffentlichkeitswirksam in Parlamente, Versammlungen und Medien Anklang zu finden.

So wurden auch 2009 über 130.000 Hände dem damaligen Bundespräsidenten Köhler überreicht. Auch UN Generalsekretär Ban Ki Moon oder der frühere Außenminister Guido Westerwelle stellten sich zum Träger bereit.

Zahlreiche Organisationen wie zum Beispiel Kindernothilfe, EED, Misereor, UNICEF, amnesty international und Jugendrotkreuz unterstützen den jährlichen Protest.

Auch im Käthe-Kollwitz Gymnasium in Lengenfeld unterm Stein will man an diesem Tag mit einer Aktion ein Zeichen setzen, indem Jugendliche einen Infotisch vorbereiten und rote Handabdrücke sammeln, um Aufmerksamkeit zu erzielen und dem Wunsch nach Frieden Ausdruck zu verleihen.
Am Abend wird Thüringens Justizminister Dr. Poppenhäger während der Verleihung des Couragepreises des Miteinander e.V. die Handabdrücke in Empfang nehmen.

 

Text und Bild: Eva Stützer