Nur wer anpackt, kann etwas bewegen!
Interview mit Julia Haberzettel

Immer wieder hört man von Erwachsenen, dass junge Menschen sich für nichts interessieren – schon gar nicht für Politik. Dass dem nicht so ist, wollen wir mit dieser Serie zeigen. Dabei geht es uns nicht darum, Werbung für eine bestimmte politische Partei oder eine bestimmte politische Position zu machen! Vielmehr wollen wir junge Leute vorstellen, die sich auf unterschiedliche Weise engagieren und für sich und andere einsetzen.

Julia, Du bist Mitglied der Jungen Union, der Nachwuchsorganisation der CDU. Was machst Du da?
Ich bin im Februar 2010 in die JU eingetreten und seit März 2010 bin ich im Vorstand der Jungen Union Unstrut-Hainich tätig.

Warum hast Du Dich gerade für die Junge Union und nicht für die Jugendorganisation einer anderen Partei entschieden?
Ein Grund ist, dass meine Eltern in der CDU sind und mein Vater damals sehr engagiert in der JU mitgewirkt hat. Weiterhin ist es die Partei, deren Programm, Interessen und Absichten ich am Besten vertreten kann. Auch bin ich Christ und kann mich so mit der JU sehr gut identifizieren. An der CDU/JU gefällt mir, dass Konservatives und Modernes spannend aufeinandertreffen. Der Begriff konservativ wird ja heute meist als altmodisch charakterisiert. Ein Blick ins Fremdwörterbuch offenbart, dass konservativ nichts anderes als bewahrend meint. Insofern halte ich es für wichtig, dass in unserer schnelllebigen Zeit Bewährtes bewahrt wird.

Wie viele Mitglieder hat die Junge Union im Unstrut-Hainich-Kreis und wo sieht sie die Schwerpunkte ihrer Arbeit?
Momentan sind wir im Unstrut-Hainich-Kreis 92 Mitglieder. Doch wir wachsen positiverweise stetig. Wir möchten uns in Themen einbringen, die die Jugend betreffen und ihnen Politik nahebringen. Dabei gilt unser Motto 50 % Politik und 50 % Spaß!

Wie können sich Jugenedliche in Eurer Organisation einbringen?
Unsere Homepage www.ju-unstrut-hainich.de bietet viele Infos. Außerdem haben wir einige Veranstaltungen, auch für dieses Jahr geplant, die gern besucht werden können. Wir freuen uns über jeden, der mit dabei sein möchte! Grundsätzlich sind wir offen für alle Themen, die junge Menschen bewegen, auch wenn dies gestandenen Politikern nicht passt. Aber wir als Jugend sollten schon heute beginnen, unsere Zukunft zu gestalten. Ich kann nur jeden Jugendlichen und jungen Erwachsenen ermutigen, sich auch politisch zu engagieren, denn meckern kann jeder!

Du engagierst Dich auch im Jugendparlament Mühlhausen (JuPa). Warum?
Ich finde es sehr wichtig, dass auch Jugendlichen mehr Verantwortung übertragen wird und sie eine beratende Stimme erhalten bzw. wahrnehmen können. Denn nur durch Kommunikation über jugendliche Themen mit der Jugend können gute Lösungen gefunden werden und der demografische Wandel bringt es mit sich, dass Seniorenthemen häufiger erörtert werden, als die der Jugend – sprich – wir müssen uns einmischen.

Welche Angebote sollte man Jugendlichen machen, damit sie sich mehr für Politik interessieren?
Man sollte ihnen zeigen, dass sie selbst etwas bewegen können. Wenn sie selbst anpacken und zu ihrer Überzeugung und den Problemen stehen, können sie viel mehr erreichen als sie erwarten. Selbst ausprobieren und Erfahrungen sammeln, Erfolge aber auch Misserfolge erleben – alles zusammen mit erfahreneren Personen, die einem beratend zur Seite stehen.

Für welche Ziele setzt Du Dich persönlich besonders ein?
Ich möchte gerade Jugendliche in meinem Alter dazu auffordern, sich politisch zu engagieren. Denn wie gesagt, nur wer anpackt, kann etwas bewegen! Engagement dafür, unsere Heimat lebenswerter zu gestalten ist mir auch sehr wichtig. Die Bewahrung der Schöpfung als Garant für das Überleben der Menschheit ist für mich eine wichtige Aufgabe von Politik, auch wenn im Kern die einzelnen politischen Parteien unterschiedlicher Auffassung sind, wie man zu diesem Ziel gelangt, ist es für mich doch beruhigend zu wissen, dass wir gemeinsam unseren Lebensraum Erde bewahren können. Für uns junge Leute ist es wichtig zu lernen, miteinander konstruktiv zu streiten und sachlich zu diskutieren. In Zukunft werden gerade wir jungen Leute lernen müssen, was Ehrenamt wirklich bedeutet. Ehrenamt muss Ehrenamt bleiben – sprich – unbezahlt, aber nicht unanerkannt. Deshalb wird das ehrenamtliche Engagement bei der Jungen Union hoch geachtet und gefördert.

Dieser Artikel wurde zuerst veröffentlicht in:
JiM – Das Magazin, Ausgabe 33, März 2011.