Musik – mein Lebenselixier!
DJane Julia König im Gespräch mit Stefan Wenzel

Bereits mit süßen 16 Jahren begann sie, ihrer Liebe zur Musik an den Plattentellern Ausdruck zu verleihen. Musik ist nicht nur ihre Profession, sondern vor allem ihre höchste Leidenschaft. Wie sie selbst sagt, setzt Musik ungeahnte Energien impulsartig frei und es ist die Kunst und die Aufgabe eines DJ’s, diese Energie so zu bündeln, dass im Zuhörer Emotionen geweckt werden, die sich zu einem Erlebnis der Sinne manifestieren.

Ihr Sound umfasst seit über 8 Jahren housige bis technoide Tunes. Als Strawberry Haze legt sie warme housige und sphärische Beats auf. Unter dem Pseudonym Julia König gestaltet sie ein brachiales Klangkino aus Techhouse, Minimal und Techno. Doch damit nicht genug, seit über 5 Jahren moderiert sie ihre regelmäßige Musiksendung Club Ultra und seit 2006 studiert sie Philosophie an der Universität in Jena. Julia ist darüber hinaus Liedschreiberin und Sängerin und seit einigen Jahren auch mit diversen Künstlern am Produzieren, um ihre gesammelten Eindrücke auf die Welt musikalisch umzusetzen.

Im Oktober 2010 wurde Julia von der Raveline zum „Dj of the Month“ gekürt. Seit Dezember 2010 hat Julia einen Exklusivvertrag bei dem belgischen Label Juice Records Antwerpen. Sie dreht ihre Platten als Resident im angesagten 180° Grad Club Gera und im legendären Schloss Milkersdorf bei Cottbus.

Wie lange bist Du schon dabei?
Auf Partys bin ich schon ab 99 gegangen und habe dann dort meine Liebe zur Musik und zum Tanzen entdeckt. Ich fand es sehr beeindruckend, was die DJs machen. Mit 16 stand ich dann zuhause bei Freunden selbst hinter den Plattenspielern. Mein erster gelungener Übergang war ein derartiges ergreifendes Glücksgefühl, dass ich seitdem nicht mehr vom DJing ablassen konnte. Kurze Zeit später hatte ich dann meinen ersten öffentlichen Auftritt in der Distillery in Leipzig. Ein guter Freund, DJ Foch, hatte mich einfach mitgenommen und ich durfte am Anfang der Party drehen. Ich war sehr aufgeregt, aber das Gefühl war unbeschreiblich schön. Nun sind 10 Jahre vergangen, man hat viele Partys erlebt, viel hat sich verändert, man ist reifer geworden, doch die Leidenschaft zur Musik ist geblieben.

Wo warst Du alles schon und wo hat es Dir am Besten gefallen?
Meine Referenzen sind unzählig. Unter anderem gehören dazu: 180° Grad – Gera, Abfab Parties/London (UK), Butan Club/ Wuppertal, Caleidospheres/Jena, Distillery/Leipzig, E-Werk/Reichenbach, Filou Club/Weimar, Kassablanca/Jena, Lederwerk/Neustadt, Lehmann Club/Stuttgart, Liberty Elite/Leicestershire (UK), Löbejün/ Halle, Lovelite/Berlin, Manga Club/ Jena, Ostfrieslandhalle/Leer, Radio OKJ/Jena, Redclub und Schloss Milkersdorf/Cottbus, Villa K/Schmalkalden, Volksbad/Jena, Zooma/Plauen. Am Besten gefällt es mir immer noch dort, wo ich auch eine Residentschaft angestrebt habe und frei meinen eigenen Sound spielen kann ohne mich als Jukebox zu fühlen. In Schloss Milkersdorf bei Cottbus und Abfabparties London zum Beispiel. Ich liebe dort das stilvolle und exklusive Ambiente. Es ist als wäre man in einem riesigen Wohnzimmer indem man sich einfach der Musik hingeben kann. Ansonsten mag ich auch gerne rauhe und dunkelgehaltene Technoveranstaltungen, weil man sich dort auf eine andere Art und Weise sehr frei und wohl fühlen kann.

Du bist sehr beliebt als DJane. Wie siehst Du das selbst?
Selbst sehe ich das nicht so. Musik machen ist für mich einfach ein Hobby, dem ich aus einem tiefen Verbundenheitsgefühl nachgehe. Es ist für mich eine Befreiung und gibt ungemein viel Kraft. Aber natürlich ist es auch sehr sehr toll, dass ich mit vielen anderen Men-schen meine Liebe zur Musik teilen kann, denn gerade die Resonanz gibt noch mehr Stärke.

Produzierst Du selbst und ist von Dir schon etwas zu hören?
Produzieren tue ich selbst schon seit einigen Jahren mit verschiedener Soft- und Hardware, meistens jedoch mit anderen Künstlern, weil dann der Ideenreichtum größer ist und es viel mehr Spaß macht. Dabei sind vor allem in verschiedenen Bandprojekten schon viele Sachen entstanden. Leider hat man sich immer wieder als Projekt aufgelöst und es konnte nichts veröffentlicht werden. Derzeit arbeite ich zusammen mit einem Leipziger Künstler an einem gemeinsamen Album, wobei mein Gesang eine wichtige Rolle spielt. Außerdem bin ich gerade an einem Remix für ein namenhaftes Label beschäftigt.

Zur Zeit lebst Du in Leipzig. Wie ist dort die Szene?
Die Szene in Leipzig ist sehr vielfältig. Man kann viel erleben. Aber  ich wohne noch nicht lang genug hier, um über die Szene ein aussagekräftiges Feedback zu geben.

Welche Ziele hast Du?
Musikalisch möchte ich mehr live performen und live singen, sowie ein für mich zufriedenstellendes Album erstellen. Privat ist für nächstes Jahr ein gutes Examen angestrebt.

Fühlst Du Dich bei „UnityHeart.de“ wohl?
Ja, Unity Heart ist eine tolle Plattform. Die Künstlerbetreuung ist sehr gut und die Agentur hat noch eine Menge Potential. Ich denke, da wird in Zukunft noch einiges passieren.

Wer unterstützt Dich noch?
Unterstützt werde ich von vielen Fans, Freunden, Künstlern und Labels. Das Zwischenmenschliche ist mir beim Musik machen sehr wichtig. Es ist ein Nehmen und Geben, wo am Besten alle profitieren.

Wünsche Dir einen Wunsch :-)?!
Ich wünsche mir, dass das Medium Vinyl nicht stirbt. Denn die heutigen Software-Möglichkeiten werden auf lange Sicht den Zweck des DJings weiter untergraben. Um Mp3s mit der Sinc-Funktion aneinander zu reihen, bedarf es keines Künstlers.

Dieser Artikel wurde zuerst veröffentlicht in:
JiM – Das Magazin, Ausgabe 35, September 2011.