Das Mühlhäuser Drummcorps ist so ziemlich jedem aus der Stadt ein Begriff und begeistert nicht nur zur Kirmes Jung und Alt mit seinen mitreißenden Rhythmen. Mittlerweile ist es auch weit über die Grenzen unserer Region hinaus bekannt. JiM – Das Magazin traf sich mit Mario Thon, den Gründer und Chef der Trommler, um einige Fragen loszuwerden.
Wie kommt man auf die Idee, ein Drumcorps zu gründen?
Früher habe ich mit meiner Trommel im Alleingang die Handballmannschaften in der Turnhalle des Albert-Schweitzer-Gymnasiums in Mühlhausen angefeuert. Irgendwann entstand dabei der Traum einen Trommlerverein zu gründen. Den habe ich mir am 1. Mai 2001 mit der Gründung des Vereins Die Trommler, aus dem dann das Mühlhäuser Drumcorps hervor ging, erfüllt.
Wie viele Mitglieder hat das Drumcorps zur Zeit?
Zurzeit haben w ir 80 Mitglieder. Außerdem bilden wir in Arbeitsgemeinschafen, die wir an verschiedenen Grundund Regelschulen anbieten, 20 Jugendliche im Trommeln aus und bringen an drei städtischen Kindergärten 40 Kindern, im Alter von fünf bis sechs Jahren, die Grundbegriffe des Trommelns bei.
Das sind ne ganze Menge Leute! Wie schafft ihr denn das alles ohne hauptamtliche Strukturen?
Durch unglaublich viel ehrenamtliches Engagement von allen, die mitmachen. Mein besonderer Dank gilt an dieser stelle Susanne Preising, Martin Grabow, Sebastian Wolf und Florian Krieg. Sie sind ständig auf der Suche nach neuen Ideen, immer hoch motiviert und nutzen jede freie Minute, um sich weiterzubilden.
Wo seid ihr denn schon überall aufgetreten?
Eigentlich schon im gesamten Bundesgebiet und zu allen erdenklichen Anlässen. Angefangen von der Teilnahme an Festumzügen, über Geburtstags- und Jubiläumsständchen bis hin zu Meisterschaften. Schon zur Tradition geworden sind unsere Auftritte zum jährlichen Rennsteiglauf, wo wir das Festzelt zum kochen bringen, und zur Mühlhäuser Stadtkirmes. Wir spielten im Kristallsaal des Sondershäuser Kalischachtes, in 680 Metern Tiefe, um als „tiefster Trommlerzug der Welt“ ins Guiness-Buch der Rekorde einzugehen, was leider misslang. Und selbst im ZDF-Fernsehgarten ließen wir es krachen.
Habt ihr bei Meisterschaften, an denen ihr teilgenommen habt, schon mal was gewonnen?
Wir sind bereits zweimal Thüringer Pokalsieger in der Drumshow im Erwachsenbereich und einmal Thüringen Pokalsieger in der Drumshow im Nachwuchsbereich geworden.
Zu öffentlichen Veranstaltungen werdet ihr regelmäßig vom Publikum gefeiert. Was denkst Du, warum das so ist?
Ich denke, die Zuhörer mögen vor allem unsern modernen und peppigen Stil, sowie unsere ausgefallenen Choreografien und Showelementen.
Wie hoch sind die Kosten, wenn man euch für einen Auftritt buchen möchte?
Unsere Preise sind bei uns erschwinglich: 250 Euro für einen Showauftritt, 350 Euro für ein Jubiläum und 450 Euro für einen Festumzug. Hinzu kommen noch die Kosten für die Anreise zu den Auftrittsorten.
Bei der hohen Anzahl an Mitgliedern und so vielen Aktivitäten gibt es doch bestimmt auch das eine oder andere Problem?
Die Probleme liegen in erster Linie in der Durchführung des Trainings, da wir an drei Tagen rund 60 Kinder und Jugendliche an zwei Standorten, in der Petrischule und im Stadtjugendhaus, im Übungsbetrieb haben und im Übungsbetrieb haben. Aufgrund des großen Zulauf fehlen uns leider auch finanzielle Mittel, um die Kinder und Jugendlichen mit den nötigen Instrumenten und dem entsprechendem Zubehör auszustatten. Dazu gehören zum Beispiel Trommelsticks, kindgerechte Trommeln und die Einsatzkleidung. Hier sind wir auf Unterstützung angewiesen und für jede Hilfe dankbar!
Dieser Artikel wurde zuerst veröffentlicht in:
JiM – Das Magazin, Ausgabe 32, Dezember 2010.