Meine philosophische Friseuse
111 Satiren – kurz geschnitten

Philosophieren im Friseursalon – na klar geht das. Das ist ebenso möglich wie das Warndreieck fürs Handy (Hoffentlich wird diese Erfindung bald in die Tat umgesetzt.)

Wer schon jemals in seinem Leben Urlaubsvorbereitungen getroffen hat und nicht gerade zu den Total-Verweigerern der Zivilisation zählt, wird mit jedem Satz nachempfinden, was in der Geschichte „Platz im Koffer“ passiert.

Friedrich Schiller, so er denn dieses Buch noch lesen könnte, würde staunen über die Interpretation seiner „Ballade vom Handschuh“. Zum Glück musste der berühmte Dichter zu seinen Lebzeiten noch keine EU-Vorschriften aus Brüssel ertragen, die Beschaffenheit von Arbeitshandschuhen für den Garten betreffend. Haben Sie sich jemals gefragt, ob es außer Tierrechtlern, also Menschen, die sich für die Rechte von Tieren einsetzen, auch Pflanzenrechtler gibt? Angesichts seines Gummibaums denkt der Autor darüber nach. Mein Computer jedenfalls kennt diesen Begriff nicht, reagiert wie eine sture, leblose Maschine und kommentiert ihn mit einer roten Wellenlinie.

Einfach unbeschreiblich originell und garantiert Lachen auslösend ist „Händels Fluchtversuch“- ein fiktiver Dialog des Komponisten Georg Friedrich mit seiner Mutti. Die ruft ihn Schorschi und will unbedingt verhindern, dass ihr Junge, ausgerüstet mit einem Rucksack, Halle verlässt, um mit der Postkutsche nach London zu reisen. Wie kann er ihr so etwas antun? Die Engländer können noch nicht mal kochen! Sollen sich doch die Briten, so lautet Mama Händels Meinung, ihre Musik woanders runterladen.

Es bereitet so richtig Spaß, diese kurzen Satiren aus dem Alltag zu lesen, die beim Umblättern der Seiten süchtig machen auf die nächste Geschichte.

Christine Bose
Dipl.-Journalistin

Detlef Färber
Meine philosophische Friseuse
111 Satiren – kurz geschnitten
Mit Illustrationen von Thomas Leibe
224 Seiten
ISBN 978-3-95462-537-6
Preis: EUR 9,95
www.mitteldeutscherverlag.de