Liebe auf den ersten Sound
DJane Miss Electric im Gespräch mit Stefan Wenzel

Miss Electric macht schon seit einigen Jahren ihre eigene Musik. Und das sehr Erfolgreich. Stefan Wenzel sprach mit ihr über die Szene in ihrem Heimatland Österreich, ihre gerade erschienene neue CD, darüber wie es ihr in Deutschland gefällt und über zukünftige Projekte.

Wie lange machst Du schon Musik?

Im Jahre 2003 erlangte ich meine erste Anlage und begann sofort und mit bester Motivation an den Plattentellern zu üben. Im Jahr 2006 machte ich meine ersten Gehversuche mit Fruity Loops und Reason. Kurze Zeit darauf begann ich mich mit Ableton Live auseinanderzusetzen und veröffentlichte mithilfe meines Partners Chris Ecker meine ersten Produktionen.

Was macht Dir an der Musik Spaß?
Schon in Kindheitstagen ließ mich der undergroundige Sound nicht mehr los. Es zog mich in seinem Bann und seither kann ich es mir nicht mehr ohne elektronische Musik vorstellen. Als ich das erste Mal auf einem Electronic Music Event war, war es vom ersten Augenblick an klar, was ich später einmal machen werde. Es war sozusagen Liebe auf den ersten Sound. Ich habe in der Musik einen Freund gefunden, der mich stets auf meinem Weg begleitet und mich in Höhen versetzt, wo man schon einen großartigen Kick bekommen kann. Das macht mir super Spaß und lässt mich zuversichtlich in die Zukunft blicken. Es bereitet mir große Freude Menschen über meine Musik in einen Zustand zu versetzen, der die Beine nicht mehr stillstehen lässt. Da ich selbst gerne immer wieder mal mein Tanzbein schwinge, kann ich mich sehr gut in das Publikum reinfühlen. Es entsteht eine Symbiose, welche ein ultimatives, ganzheitliches Gefühl in mir auslöst. I love it.

Welche Wünsche hast Du für die Zukunft?
Für die Zukunft wünsche ich mir, dass meine Veröffentlichungen bei verschiedenen Labels, mit denen ich mich identifizieren kann, released werden. Zu meinen bevorzugten Labels gehören hier Synewave, Stroboscopic Artefacts, CLR, Electrax Recordings, Gynoid Audio usw. Da könnte ich noch viele weitere aufzählen, die für mich einen ganz besonderen Stellenwert in der elektronischen Musik Szene haben. Weiter ist es mir wichtig, meinen Style und Sound regelmäßiger bei verschiedensten Veranstaltungen und in Klubs im In- und Ausland zu präsentieren.

Bist Du auch noch in anderen Projekten aktiv?
Seit Beginn 2010 läuft ein Project namens „Extraordinary“, welches ich gemeinsam mit meinem Lebenspartner Chris Ecker (DJ und Produzent) ins Leben gerufen habe. Der Sound von Extraordinary bezieht sich auf sehr ambiente, meditative und breakig experimentelle Chill Out Sounds. Weitere Projekte sind vorerst nicht in Planung, ich bin jedoch sehr offen, was eine Zusammenarbeit mit anderen Künstlern betrifft.

Mit wem würdest Du gerne mal produzieren?
Natürlich habe ich meine Favoriten und strebe selbstverständlich auch eine Zusammenarbeit mit diesen an. Vor allem aber freue ich mich über jegliche Zusammenarbeit mit kreativen Soundbastlern und halte alle Optionen hierzu offen.

Was hältst Du von Mühlhäuser Unity Heart Label?
Also Unity Heart ist mir im wahrsten Sinne des Wortes ans Herz gewachsen. Vor allem freue ich mich über den Kontakt zu Stefan Wenzel, den Inhaber von Unity Heart, der meiner Meinung nach mit sehr viel Herz und Motivation an die ganze Sache rangeht. Ich muss sagen, bei Stefan fühlt man, dass er schon sehr lange in der elektronischen Musik Szene ist und ganz genau weiß, was er macht. Unity Heart setzt einen Meilenstein in der heutigen elektronischen Musik Szene. Dies macht Unity Heart zu etwas ganz Besonderem. Ich wünsche Unity Heart viel Erfolg und dass ich viele, weitere Jahre mit Unity Heart in Verbindung stehe.

Was hast Du für das neue Jahr geplant?
Für das neue Jahr sind vorerst einige Releases und Erweiterungen an
meiner Performance geplant, sowie ein umfangreicheres Equipment für mein Studio. Für das Frühjahr plane ich ein Kurzstudium an der SAE Wien, um meine Kenntnisse und mein Wissen zu zertifizieren.

Du kommst aus Österreich. Wie ist die Szene dort?
Das ist eine sehr gute Frage. Es sind einige gute Veranstalter in Österreich, die sich um den Erhalt der elektronischen Musikszene bemühen und immer wieder mit bekannten Acts bei Festivals und Events für Abwechslung sorgen. Meiner Meinung nach wäre mehr Potenzial vorhanden, welches leider durch kommerzielle „Beschmutzung“ des Images der elektronischen Musik Szene in Österreich generell an Flexibilität verloren hat.

Du warst schon mal in Deutschland … Wie gefällt es Dir hier?
Oh ja, Deutschland hat mir von der Szene sehr gut gefallen. Die Leute sind sehr offen und haben Spaß daran, gute Musik zu hören. Die Wertschätzung guter Musik gegenüber ist in Deutschland auf jeden Fall in hohen Dosen gegeben. :o) Ich freue mich total auf bevorstehende Gigs in diesem Land und auch auf die dazu gehörenden Party-Leute.

Wann erscheint mal wieder Musik mäßig was von Dir?
Meine nächste Veröffentlichung erscheint am 15. Dezember 2011 auf DigitalPhunk Records. Die EP wurde gemeinsam mit Chris Ecker produziert und nennt sich „Search EP“. Weitere Veröffentlichungen sind bereits in Arbeit.

Dieser Artikel wurde zuerst veröffentlicht in:
JiM – Das Magazin, Ausgabe 37, Dezember 2011.