Jugendparlament MHL
Befragung: 40% der Jugendlichen wollen Jugendparlament in MHL

Kein Interesse an einem Jugendparlament in der Kreisstadt haben offensichtlich die Schülersprecher der Mühlhäuser Schulen. Zumindest folgte nur eine Schülersprecherin der Einladung zu einer Veranstaltung, die Ende Januar in der Boje stattfand. Auch von den eingeladenen Schuldirektoren war niemand anwesend.

Dafür waren die Stadträte Burghard John (Freie Wähler), Thomas Mainz (SPD), Norbert Mros (Die Linke) und Hans-Heinrich Röttig (FDP) anwesend. Diese bekundeten ihr Interesse an einem Jugendparlament für die Stadt und stellten ihre Unterstützung in Aussicht. Zuklären seien allerdings noch die Rechte, die den Jugendlichen vom Stadtrat gewährt werden können und sollen.

Während der Veranstaltung stellten die Jugendlichen der Initiativgruppe zum Aufbau eines solchen Parlaments ihre Ideen vor und werteten eine Umfrage aus, die sie in Mühlhausen durchgeführt hatten.

An der Befragung hatten sich 214 junge Menschen im Alter von 14 bis 21 Jahren beteiligt. Von diesen leben (noch) 183 in der Kreisstadt. Insgesamt würden sich 40 % der befragten nach eigenen Aussagen aktiv an einem Jugendparlament beteiligen. In der Initiativgruppe zur Gründung eines Jugendparlaments engagieren sich zurzeit 16 Jugendliche im Alter zwischen 15 und 20 Jahren.

Nach ihren Vorstellungen soll das Parlament jährlich von Mühlhäuser Jugendlichen im Alter von 14 bis 21 Jahren gewählt werden. Es soll konfessionell und parteipolitisch unabhängig sein und aus 21 Mitgliedern bestehen. Die se sollen einen fünfköpfigen Vorstand und verschiedene Arbeitsgruppen bilden, die sich mit unterschiedlichen Themen befassen.

Das Jugendparlament soll die Interessen der Mühlhäuser Jugendlichen gegenüber Stadtrat und Stadtverwaltung vertreten und als Bindeglied zwischen Jugend und Politik agieren. Dadurch sollen Jugendlichen an politische Strukturren herangeführt werden. Zudem soll es zur Förderung eines eigenen Meinungs- und Willensbildungsprozesses beitragen. Die Initiatoren wollen die Stadt so für Jugendliche attraktiver machen, das Interesse von Jugendlichen für ihre Heimatstadt wecken und die Abwanderung junger Menschen aus Mühlhausen stoppen.

Um ihre Vorstellungen umzusetzen und den Stadtrat und dessen Gremien beraten zu können, streben die Jugendlichen ein Rederecht im Stadtrat und dessen Ausschüsse an. Das ihnen die Mühlhäuser Stadträte dieses Recht einräumen, gilt allerdings als unwahrscheinlich.

Weitere Informationen und Kontakt unter: www.jupa-mhl.de

Dieser Artikel wurde zuerst veröffentlicht in:
JiM – Das Magazin, Ausgabe 33, März 2011.