Jugend in Aktion
EU-Programm unterstützt Jugendliche, die sich engagieren

Wolltest Du nicht auch schon immer mal mit ein paar Freunden eine gute Idee umsetzen? Zum Beispiel ein Festival ins Leben rufen, einen Film drehen, eine heruntergekommene Bude in einen Jugendtreff verwandeln oder einen eigenen Radiosender starten? Ideen habt ihr genug, und alles was fehlt ist ein bischen Kleingeld und jemand der euch hin und wieder unter die Arme greift, wenn ihr nicht mehr weiter wisst. Doch das ist kein Problem! Denn die Aktion 1.2 des EU-Programms “Jugend in Aktion” bietet euch genau das.

Wenn ihr euch in eurem lokalen Umfeld engagiert, könnt ihr über das EU-Programm “Jugend in Aktion” Unterstützung für eure Projekte beantragen. Dazu müssen ihr euch nicht einmal als Verein organisieren oder irgendeiner Organisation beitreten. Sogenannte „informelle Gruppen“, also Initiativen, Freundeskreise oder Cliquen von Jugendlichen, sind ausdrücklich als Antragsteller erwünscht. Dabei verwaltet ihr euer Projekt selbst und arbeiten eigenständig.

Um einen Antrag auf finanzielle Unterstützung stellen zu können, muss eure Gruppe mindestens vier Personen umfassen. Teilnehmen können Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 15 und 30 Jahren. Euer Projekt kann eine Dauer zwischen drei und 18 Monaten haben. Wenn ihr nicht alles selber leisten könnt oder jemanden braucht, der euch auch mal Hilft, wenn ihr nicht weiter wisst, könnt ihr euch von erfahrenen Coaches (z.B. einer Sozialpädagogin, einem Jugendarbeiter oder jemandem der Experte auf dem Gebiet für euer Projekt ist) unterstützen lassen. Dabei gilt aber immer, das euch diese Person Hilfestellung geben, aber sich nicht in euer Projekt einmischen darf! Für Jugendinitiativen, an denen Jugendliche im Alter zwischen 15 und 18 Jahren teilnehmen, ist ein Coach allerdings Bedingung.

Neben Aktivitäten auf der lokalen Ebene fördert das Programm auch grenzüberschreitende Initiativen. In einem solchen Fall führen zwei oder mehrere Jugendinitiativen aus verschiedenen Ländern der Europäischen Union ein Projekt gemeinsam durch. Solltet ihr keine Kontakte zu Jugendgruppen aus dem Ausland haben, helfen euch die freundlichen und kompetenten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des deutschen Büros von Jugend für Europa gern bei der Suche nach geeigneten Projektpartnern.

So ein selbstorganisiertes Projekt aufzuziehen und durchzuführen, erfordert von euch natürlich viel Eigenverantwortung und eine Menge soziale Kompetenz. Das heißt, dass ihr die verschiedenen Handlungsschritte planen und danach umsetzen müsst. Bei unvorhergesehe nen Problemen müsst ihr erfolgreich Lösungen erarbeiten und da ihr nicht alles selber machen könnt, müsst ihr mit Partnern zusammenzuarbeiten. Bei all dem lernt ihr, wie wir aus eigenen Erfahrungen bestätigen können, ständig jede Menge dazu und macht wichtige Erfahrungen. Neben einer gehörigen Portion Selbstvertrauen erwerbt ihr also auch wichtige Schlüsselqualifikationen.

Das sind zum Beispiel die Übernahme von Verantwortung, Pünktlichkeit, Verlässlichkeit, die Zusammenarbeit mit anderen, aber auch Hartnäckigkeit und das Umgehen mit Sachen, die schief gehen. Diese – und viele andere – sind für eure späteres Leben und eure berufliche Entwicklung wichtig. Deshalb werden euch diese gesammelten Erfahrungen am Ende des Projekts in einem Youthpass bescheinigt. Diesen könnt ihr zum Beispiel an die Bewerbung anhängen, wenn ihr eine Ausbildungsstelle oder einen Arbeitsplatz sucht. Arbeitgeber finden es grundsätzlich gut, wenn man sich ehrenamtlich engagiert. Und die nachgewiesenen Erfahrungen aus den Projekten bedeuten immer ein Plus gegenüber Bewerbern, die diese nicht nachweisen können.

Die EU will mit der Förderung von Jugendinitiativen durch das Programm das Gespür von jungen Menschen für die Europäische Bürgerschaft stärken. Das soll dadurch erreicht werden, indem besonders solche Themen unterstützt werden, die in der Europäischen Gemeinschaft von Interesse sind. Zu diesen gehören die Themen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und Drogenmissbrauch genauso wie die Diskussion um gemeinsame Werte, um Menschenrechts- und Demokratiefragen oder um Chancengleichheit und Respekt für andere Kulturen.

Vor einer Antragstellung solltet ihr euch unbedingt über die formalen Richtlinien und die inhaltlichen Förderprioritäten informieren. Das ist für eine erfolgreiche Projektbewilligung unumgänglich. Schaut dazu auf die Homepage www.jugend-in-aktion.de (und da bei Aktion 1.2 – Jugendinitiativen) oder nehmt Kontakt mit den dafür zuständigen Mitarbeiterinnen auf. Das sind Barbara Schmidt (Telefon: 0228 – 9506-264,E-Mail: schmidt@jfe mail.de) und Nina Schmidt (Telefon: 0228 – 9506-266, E-Mail: nschmidt@jfemail.de).

Da unser Verein, JiM – Die Jugendinitiative e.V., schon seit Jahren mit der deutschen Agentur von “Jugend in Aktion” zusammenarbeitet, könnt ihr euch selbstverständlich auch bei uns Informationen aus erster Hand holen (Telefon: 03601 – 407 946, E-Mail: info@jim-zone.de). Oder ihr wendet euch an die Jugendinitiativen MAKE – Mühlhäuser Alternative Musik Events oder Kulturinsel Mühlhausen, die ebenfalls beide schon durch das EU- Programm unterstützt wurden bzw. werden.

Dieser Artikel wurde zuerst veröffentlicht in:
JiM – Das Magazin, Ausgabe 35, September 2011.