Interview mit Samast
Bereit für neue Abenteuer

Eva Stützer sprach mit der Schmalkaldener Band über ihre Musik, ihre Pläne und den schlimmsten Auftritt.

Kann sich jeder von euch mal in ein paar Sätzen beschreiben?
Philipp: Ich bin 19 Jahre jung und spiele Bass. Zum Bassspielen bin ich gekommen, als mein Bruder in seiner eigenen Band einen Bassisten brauchte.
Ich bin Azubi und in meiner Freizeit höre ich natürlich gern Musik, vor allem Hardcore, Punk und Marschmusik. Außerdem bin ich gern auf Konzerten, sowohl im Publikum als auch auf der Bühne.
Steffen: Ich bin auch 19 Jahre alt und mache eine Ausbildung zum Bankkaufmann. In der Band schwinge ich  die Sticks, was mir natürlich riesigen Spaß macht. Ohne Musik geht bei mir gar nichts, umso geiler ist es, selbst Musik zu machen. Ein weiteres großes Hobby von mir ist meine Modelleisenbahn. Wenn es sich ergibt, lade ich ein paar Kumpels auf eins, zwei  Bierchen ein und wir fahren ’ne Runde. (lacht)
Max: Ich bin 21 Jahre alt und eines der beiden Gründungsmitglieder von Samast. Ich bin Student und spiele Gitarre; habe in der Band erst richtig spielen gelernt. Anfangs (2009/10) habe ich noch ein bisschen Gitarrenunterricht genommen, bevor ich mir das Meiste dann selbst angeeignet habe. Natürlich bin ich (wie fast jeder Gitarrist) ein großer Gitarrenliebhaber. Umso mehr freut es mich, schon eine Signature-Gitarre von Nelson Müller im Regal zu haben. Ich schreibe sehr gerne Songs und bin derjenige, der in der Band hauptsächlich für die Musik, also die Melodien etc. verantwortlich ist.
Sahmi: Ich bin 20 Jahre alt und ebenfalls Student. Ich gebe der Band die Stimme und bin sozusagen der „verbale Frontmann“. Außerdem gründete ich 2010 zusammen mit Max das „Projekt“ Samast, aus dem sich dann ja viel mehr entwickelt hat. Alle Texte stammen von mir, das Texten macht mir auch sehr viel Spaß, es entspannt und man kann seinen Gedanken freien Lauf lassen. Ein Instrument spiele ich (bis auf Akkordeon) nicht. Die Anderen in  der Band sind was das angeht also auf jeden Fall die besseren Musiker. Ich bin ein großer Fan von den Toten Hosen und Campino ist mein größtes Vorbild.

Woher kennt ihr euch?
Die Band machte bis auf Sahmi und Max viele personelle Veränderungen durch. In der jetzigen, aktuellen Besetzung sind wir erst seit ca. einem halben Jahr. Dennoch sind wir recht gut eingespielt. Philipp kannten wir schon länger durch unseren Freundeskreis, Steffen stieß zur Band, nachdem ihn Max auf einer Party kennengelernt und angesprochen hatte. Das Interesse war groß und so ist es gekommen, dass wir seit geraumer Zeit auch bei ihm zu Hause unseren Proberaum haben.

Ihr schreibt in einem Pressetext, ihr wärt „bereit für neue Abenteuer“. Welche Art von Abenteuern soll das denn sein?
Mit Abenteuern meinen wir natürlich in erster Linie Auftritte, besonders dort wo wir noch nie gespielt haben, auch mal außerhalb von Thüringen und allgemein überregional, wo man uns noch nicht kennt. Und natürlich auch die Dinge, die so ein Konzertabend mitbringt, von der Bühne kommen und noch ein bisschen feiern, neue Leute, andere Künstler kennenlernen etc…

Beschreibt doch mal bitte euren Sound!
Mit Einflüssen von Bands wie Rammstein, Madsen, Den Toten Hosen, Foo Fighters, Nirvana und Rhcp versuchen wir handgemachten Deutschrock mit Pop-Akzenten zu versehen und unseren eigenen „Samast-Sound“ zu erzeugen.
Dazu kommt eine gute Hand voll Melancholie und manchmal auch eine Prise Ironie!

Um welche Themen geht es in euren Liedern?
Die Themen sind meist etwas nachdenklicher Natur. Es geht um das Leben, um den Alltag und um Menschen, die uns nahe stehen und vielleicht auch manchmal fehlen. Es geht aber auch um Gefühle und Impressionen, die wir mit den Songs verkörpern wollen.
Natürlich schreiben wir aber auch den ein oder anderen Song, der lustiger und ironischer ist. Da sind wir manchmal auch überraschend flexibel.

Was war euer schlimmster Auftritt?
Die Frage ist echt witzig. Unser schlimmster Auftritt war so ein Jahr nach unserer Gründung. Wir spielten tatsächlich auf einer geschätzt 2x2m großen Weihnachtsbühne im Santa-Look  in der Innenstadt mit  der schlimmsten Tontechnik überhaupt, also ohne Monitorstrecke, einfach ohne alles. Niemand hat es gehört und durch die Kälte (es waren Minusgrade) haben sich schön die Gitarrensaiten verzogen. Unterm Strich hat sich einfach alles fürchterlich angehört und wir haben bestimmt dem einen oder anderen die Weihnachtsstimmung vermiest. (lacht)

Ihr wart schon im Fernsehen zu bestaunen. Herzlichen Glückwunsch. Aber warum ausgerechnet in der „ZDF Küchenschlacht“? Sie ist schließlich nicht gerade berüchtigt für gute Musik und die Leute klatschten dort auf 1 und 3. Wie war das für euch?
Dankeschön. Den TV-Auftritt vor ca. 1,6 Millionen Menschen feierten wir als riesigen Erfolg. Die Geschichte dorthin ist einfach nur verrückt: Sahmi hat sich dort beworben, weil er wirklich sehr gerne kocht und dort schon immer mal mitmachen wollte. In der Bewerbung gab er bei „Hobbys“ natürlich die Band und die Musik an. Der Sender war neugierig und fragte nach einem Demo-Tape. Der damals aktuelle Song kam bei der Redaktion so gut ankam, dass sie uns kurzerhand einen kleinen Gig anboten. Wir durften nur eine „Snippet-Version“ spielen, was aber nicht weiter schlimm war und freuten uns natürlich riesig, zumal auch Nelson Müller zur Gitarre griff und mitspielte.
Uns ist natürlich bewusst, dass das Format nicht passte und auch nicht eine Zielgruppe vor den Bildschirmen sitzt, die so eine Gesangseinlage erwartet. Dennoch war es ein unvergessliches Erlebnis, was unseren Bekanntheitsgrad enorm steigerte. Abgesehen davon sind und waren wir froh, in diesem Format untergekommen zu sein, denn wo gibt es im deutschen Fernsehen ein seriöses Format für neue, unbekannte Künstler/Musiker? Unserer Meinung nach nirgends. DSDS ist nur eines der abstoßendsten Beispiele. Aus diesem Grund würden wir auch immer wieder bei einer Kochsendung auftreten, auch wenn die Zielgruppe vielleicht nicht passt und es das Format an sich nicht hergibt.
Das Publikum klatschte wirklich auf 1 und 3, denn es war auch nicht auf den Auftritt vorbereitet und im Schnitt 40 bis 50 Jahre aufwärts. Komisch war das natürlich schon. Nur es war uns in dem Moment eigentlich egal. Vor lauter Aufregung haben wir das gar nicht mitbekommen. Dass die Leute dort klatschten, haben wir erst bemerkt, als wir uns die Aufzeichnung angesehen haben.

Warum habt ihr „Rock oder Flopp“  abgesagt? Wir hätten euch dort gern gesehen.
Das fanden wir wirklich sehr schade! Wir hätten euch dort auch gerne getroffen, nur  wurde in der Familie unseres Gitarristen geheiratet, deshalb hat das natürlich nicht hingehauen.
Wir würden uns aber sehr freuen, in nächster Zeit das Ganze nachzuholen und auch Mühlhausen zu rocken.

Wann und wo ist euer nächster Auftritt?
Momentan planen wir die kommenden Auftritte für den Sommer und schreiben fleißig Songs. Bis jetzt sind wir schon mal für das „Umsonst & Draußen“ Festival in Würzburg vom 19. Bis zum 21. Juni bestätigt. Weitere Auftritte sind in Planung, vielleicht sehen wir uns ja bald in Mühlhausen.

Foto: Michael Köhler