Interview mit Passepartout
Fulminante Eröffnung des Open Flair 2018

Passepartout haben das Open Flair 2018 eröffnet. Gleich darauf hat Eva Stützer sie ausgefragt.

Ihr wart gerade eben auf der Bühne und habt das Open Flair 2018 eröffnet. Wie hats euch gefallen?

Erika: Mega, mega fett!
Julian: Sehr gut!
Matze: Hm… Was ist eine kluge Antwort darauf? Wir waren sehr überrascht, dass so viele Leute da waren und so gut mitgemacht haben.

Ihr seid durch ein Voting auf das Flair gekommen. Wie funktionierte das?

Matze: Richtig. Das war über Backstage Pro. Ich habe da eigentlich noch nie etwas gemacht. Wir booken selbst und ich habe darauf herum gestöbert, um nach Clubs zu suchen. Dann stand dort „Voting Open Flair“. Ich habe es einfach mal abgeschickt. Es gab eine Vorauswahl von 1000 Bands. Dann sind wir mit ich glaube sieben anderen in diesem Voting gewesen. Wir hatten einen echt harten Kampf. Es sah am Anfang sehr schlecht aus, aber dann haben wir es doch nach Hause geholt.

Habt ihr viel Werbung dafür gemacht?

Matze: Wir haben viel Straßenmusik gemacht und haben aufgerufen, auf die Seite zu gehen und zu voten.

Ihr habt mit 2327 Stimmen gewonnen. Denkt ihr, die waren alle da?

Julian: Nein. Ich hatte das Gefühl, dass viele Hannoveraner da waren. Ich habe einige gesehen, die angekündigt haben, dass sie kommen. Von d-zentral.tv, die hier gefilmt haben, gibt es auch die Verbindung nach Hannover.
Erika: Genau! Grüße gehen raus an die Jungs und Mädels!

Passepartout kenne ich als den weißen Rahmen vor Gemälden. Was hat eure Band damit zu tun?

Matze: Sehr gut! Wir mögen Bilder sehr gern und wollten den Rahmen dafür schaffen. Das habe ich mir gerade ausgedacht, das war gar nicht die Begründung. Dieser Bilderrahmen wird ja Passepartout genannt, weil er überall hinpasst. Genau so sehen wir das mit unserer Musik.
Julian: Auf der anderen Seite haben wir einen Begriff gesucht, der sowohl im Französischen als auch im Deutschen funktioniert, weil wir zweisprachig auftreten.
Matze: Im Französischen ist es auch der Dietrich, der Schlüssel, mit dem man überall hineinkommt. Das ist das Ziel der Musik. Gerade dass man Hip Hop einem Publikum näher bringt, das eigentlich keinen Hip Hop hört, weil sie sagen, dass Musik Liveinstrumente braucht und sie keinen Bock auf die aggressiven Texte haben. Wir wollen eine positive Botschaft verbreiten und die Leute eher verbinden als spalten.

Wie kommt es dazu, dass ihr deutsch-französische Musik macht?

Matze: Das liegt daran, dass ich lange auf Deutsch gerappt habe und irgendwann entschieden, auf Französisch zu rappen. Das fiel mir leichter als anderen, weil ich zweisprachig aufgewachsen bin. Ich habe viel französischen Rap gehört und wollte das ausprobieren.

War Irie Revoltes dabei ein Vorbild?

Matze: Ich habe die auf jeden Fall schon gehört und fand sie cool. Ein Stück weit schon, weil man gemerkt hat, dass für ein deutsches Publikum auch französische Texte funktionieren. Ich finde nicht alles super gut, aber die haben schon eine gute Energie, die man sich abgucken kann.

Ihr wart sehr viel unterwegs in den letzten Monaten. Seid ihr schon am Ende oder habt ihr Bock auf mehr?

Erika: Bock auf mehr!
Julian: Wir haben wie die Verrückten gebookt. Mitte August steht eine Tour an. Dreieinhalb Wochen jeden Tag einen Gig. Wir sind auf jeden Fall heiß und haben Bock.

Das ist wirklich lange. Ich habe mir einige Videos von euch angeschaut und fand sie ziemlich gut. Ist das eure Idee oder habt ihr einen besonders guten Regisseur dafür?

Matze: Danke! Wir haben mit unterschiedlichen Leuten zusammengearbeitet. Ich finde gerade das neueste Video besonders spannend zum Song Atlantik, den wir heute leider nicht gespielt haben.
In diesem Video werden wir gar nicht in den Vordergrund gestellt, sondern eine Atmosphäre rübergebracht. Für Identité haben wir mit Jesse Wiebe kooperiert. Dann haben wir mit Daniel Fischer und Julian Winkhaus zusammengearbeitet. Wir kannten die schon über Hip Hop Kreise, Daniel rappt auch. Die haben sich in die Videosache vertieft, so sind Lotterie und VIP entstanden. Wir haben einfach gute Leute an unserer Seite gehabt.

Was ist in euren Kühlschränken?

Matze: Sehr gute Frage! Viel zu wenig, was damit zusammenhängt, dass wir viel zu viel unterwegs sind und ich nur noch auswärts esse. Mein großes Ziel in der Zukunft ist, wieder einzukaufen und zu kochen.
Julian: Und einen Bus mit Kühlschrank zu haben.
Matze: Einen Nightliner.
Julian: Das Gleiche, ich bin ja auch viel unterwegs. Meine Freundin ist gerade in Schweden, ich koche also noch weniger als sonst. Falafel. Everyday Falafel.
Erika: Bei mir ähnlich. Manchmal steht ein Bierchen im Kühlschrank. Brotaufstriche.
Matze: Von vor drei Monaten.
Erika: Wahrscheinlich.
Matze: Wenn ich mal einkaufe, dann auf jeden Fall einen guten Käse.

 

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Interview: Eva Stützer