Interview mit Eskimo Callboy
Vom Umfallen in der Dusche und dem neuen Album

Nach dem Konzert von Eskimo Callboy auf dem Open Flair Festival hatten Drummer David und Sänger Sushi nur wenig Zeit. Wir fanden uns zu einem sehr kurzen aber umso quirligerem Interview zusammen.

Wie findet ihr das Open Flair?

David: Hier hat man echt gemischtes Klientel. Dass man die Leute hier packen kann, sodass sie mitfeiern, das ist echt eine geile Sache.
Sushi: Was wir hier so toll finden, ist auch das echte Holz [im Interviewzelt].

Wie war es gestern beim Olgas Rock Festival?

David: Es war mega. Direkt in Oberhausen, im Pott. Die Familie war am Start. Wir haben lange gefeiert. Ziemlich gute Show. Die Leute waren super, ich war super.
Sushi: Ich bin in der Dusche auf die Fresse geflogen. Da willst du dich einfach nur etwas frisch machen, kommst raus – ich bin ja nicht mehr so windschnittig wie damals -, da laufen die Leute vom Staff vorbei und da fällst du um, mit deinen 85 Kilo auf den Boden.
David: 185 Kilo.
Sushi: Ne, so schlimm ist es noch nicht, aber ich arbeite drauf hin.

Ihr bringt am 1. November ein neues Album raus, letztes Jahr war ein Livealbum, im Jahr davor euer letztes Studioalbum. Wie schafft ihr es, so produktiv zu sein?

Sushi: Unterm Strich sind wir eigentlich nicht so produktiv, wie es aussieht. Wir lassen uns gern Zeit. Es muss dieser Moment stattfinden, wo wir das ganze Album geschrieben haben, uns eingrooven und sagen, wir schmeißen das alles wieder weg und machen neu.
David: Es ist alles ein Prozess. Wir sind sechs Leute mit verschiedenen Vorstellungen, die man auf einen Nenner bringen muss. Es ist schwer, das alles unter einen Hut zu bringen. Wir haben bei der Platte hin und her geschoben, das war alles andere als leicht. Es gab viel produktives Palaver. Dann rauft man sich zusammen und was jetzt entstanden ist, das ist mega. Und im Dezember geht es auf Tour, die größte, die wir bisher gemacht haben.

Wird das Album vergleichbar mit den älteren?

Sushi: Es ist ein bisschen mehr Gesang, da werden wieder alle Leute aufschreien. Es ist ein bisschen eingängiger, poppiger.
David: Wir experimentieren ja auch rum. Wenn wir durchgehend Partysongs schreiben, haben wir selbst keinen Bock mehr. Als Musiker muss man sich auch weiterentwickeln. Daher ist es ein Mix aus verschiedenen Sachen.
Sushi: Wichtig ist ja auch, dass wir uns wohl fühlen. Grundsätzlich als Musiker machst du sowieso alles falsch. Daher machen wir, worauf wir Lust haben. Meine Mama mag es auch. Mag deine Mama das eigentlich auch?
David: Ein paar Songs habe ich ihr schon gezeigt, aber sie ist gerade im Urlaub.
Sushi:
Es ist das allerbeste, wenn man zu deiner Mama kommt. Da gibt es immer Schnitzel und Schnittchen. Ich war einmal bei deiner Mama. Sie ist so lieb, das ist die beste Mama der Welt, also nach meiner Mama. Mama, ich lieb dich.

Eure Bandshirts sind mittlerweile sehr dezent geworden. Bleibt das so?

David: Es kommen wieder bunte Shirts. Aber es ist abhängig von vielen Faktoren und muss zum Album passen. Es sind auch hier wieder sechs Meinungen.

Gibt es einen Zusammenhang zwischen eurem Song Supernova und dem Computerspiel Rage2?

Sushi: Teilweise. Wir hatten den Song vorher und dachten, der passt ganz gut.
David: Wir wurden angefragt, ob wir zusammen arbeiten wollen. Das ist ein softer Song, der funktionierte für das Spiel. Dafür darf man eben auch keinen brechharten Song nehmen. Wir haben ein paar Sachen umgeschrieben und so wurde es der Song fürs Spiel.

Was ist in euren Kühlschränken?

Sushi: Heute ist echt verdammt viel drin. Das Open Flair hat so gut auf uns aufgepasst. Echt viel teurer Alkohol. Aber das Open Flair legt immer eine Ecke drauf. Das ist einen Applaus wert.
Sie klatschen.
David: Im privaten Kühlschrank ist nur Gemüse.
Sushi: Danke, Open Flair. Wir fühlen uns sehr gut aufgehoben.

 

Interview/ Fotos: Eva Stützer