Hunger, Hunger, Hunger, wir haben …
Offizielles Open Flair-Food Diary

Kind, isst du denn auch Bio? Die ewige Sorge unserer Eltern findet beim Festival endlich mal Berechtigung. Wie ist das mit dem Essen? Muss es immer 5-Minuten Terrine sein? Und wie überleben eigentlich zwei Vegetarierinnen? Hier unser Bericht:

Mittwoch:
Zwischen den Konzerten am Abend ein bisschen Brot? Das geht immer! Vor allem geht es ohne großartigen Schmutz zu produzieren und schnell. Dazu noch Käse, Butter und eine Gurke, gekochte Eier, eine Mate-Limo und Saft und schon kann man sich wieder ins Getümmel stürzen. Vor dem Schlafen gehen helfen dann auch ein paar Doppelkekse als Mitternachtssnack.

Donnerstag:
Schon einmal Nudeln mit selbstgemachtem Basilikumpesto zum Frühstück gegessen? Keine Sorge: Kaffee und Tee gab es auch. Und Hunger hat man dann auch erst einmal nicht. Zwischendrin tut es dann auch ein Doppelkeks…oder zwei…drei. Man darf sich nur nicht mit der Keksrolle von den Security erwischen lassen. Diese gilt nämlich schon als gefährliches Wurfgeschoss. Davor schützt auch nicht der Presseausweis.

Am Abend haben wir uns richtig ins Zeug gelegt und mit dem Campingkocher eine wunderbare Gemüse- Tofupfanne mit Couscous gezaubert. Wie geht das? Ganz einfach: Couscous mit heißem Wasser aufgießen, ein Tröpfchen Öl und eine bunte Gewürzmischung dazu, währenddessen Tofu, Zucchini, Tomate, Zwiebeln, was halt so da ist, anbraten und würzen. Hat fast wie bei Mutti geschmeckt!

Freitag:
Wenn man aufwacht und feststellt, dass es immer noch regnet und alles feucht geworden ist, muss man sich auf ein Frühstück mit wenig Platz einstellen. Eingequetscht im Zelt zwischen feuchten Schlafzeug und anderem „Zeltrat“ sind wir aber trotzdem mit Brot und Aufschnitt gut satt geworden.

Doch letztendlich sind wir doch in ein Café in der Stadt geflohen, um dort einen Kaffee und ein Stück Gebäck zu genießen. Und was ganz wichtig für diese Entscheidung war: eine saubere Toilette.

Irgendwann am Nachmittag habe ich aus Frust ob des miesen Wetters so eine riesige und viel zu teure Käsebrezel auf dem Festivalgelände erstanden. Aber psst! Eva weiß davon nicht viel, obwohl sie kulinarisch rein gar nichts verpasst hat.

Am Abend nach ein paar Doppelkeksen haben wir eine kleine Regenpause nutzen können, um zwei vegane Eintöpfe aus der Dose warm zu machen. Aber Vorsicht! Kann Spuren von Milch enthalten! Wenn das PETA2 wüsste!

Wenn es um dich herum so nass und kalt ist und du zusehen musst, dass du auf dem Weg zum Zelt nicht im Schlamm steckenbleibst, schmeckt so en Eintopf aus der Dose (siehe Titelbild) wie ein Gourmethäppchen.

Samstag:
Begann genauso wie der Vortag. Mit Brot und Aufschnitt, während draußen am Himmel keine Besserung in Sicht war. Später kam der Tag mit Chinanudeln und Wokgemüse aus dem Glas, kredenzt mit Soja- und Teriyakisoße etwas in Schwung, aber es musste etwas mit Lachgummis und Ananas aus der Dose nachgeholfen werden. Am Abend gab es dann Nudeln mit selbst gemachtem Chutney. Wenn man sichergehen möchte, dass das Futter aus der Dose oder aus dem Glas auch wirklich schmeckt, dann kocht man die Sachen am besten vorher selber ein. (Oder lässt einkochen… ein Hoch auf Michael!!!)

Sonntag:
Wir konnten endlich wieder draußen unser Brot schmieren und sogar einen Kaffee kochen. Zum Mittag gab es wieder eine Gemüsepfanne mit Räuchertofu und Couscous. Dann kam sogar die Sonne raus. Das war fast viel besser als das Essen! Aber nur fast.

Denn wer das nicht zwischen den Zeilen herauslesen konnte: Beim Festival muss man auch kulinarisch auf nichts verzichten. Es braucht nur ein paar pfiffige Ideen. Also ran an den Campingkocher!

Text und Fotos: Antonia Heinze, Eva Stützer