Endlich! Tim Herden hat die Fortsetzung geliefert. Wieder ist ein großer Teil der Handlung auf Hiddensee angesiedelt, wobei der Leser auch einiges über den Vogelschutz auf der Insel erfährt.
Insel-Krimi Nr. 4 heißt „Harter Ort“ (eine Ortschaft auf Hiddensee) und folgt auf „Gellengold“ (2010), „Toter Kerl“ (2012) “Norderende“ (2014). Die Besonderheit diesmal: Die Ostsee-Insel im tiefsten Winter. Nicht mit Urlaubsromantik, Badestränden, kühnen Schwimmern und schönen Sonnenanbeterinnen.
Hier wird der Alltag lebendig und das heißt: Im Schnee und bei Frost ist die Insel abgeschnitten vom Festland, der Fährverkehr eingestellt. Auch zwischen Hiddensee und Rügen geht nichts mehr. Hubschrauber kommen zum Einsatz, bringen Lebensmittel, nehmen die Silvesterurlauber mit, die wieder nach Hause wollen.
Das ist komplizierter als hier geschrieben und vom Wetter abhängig. Trotzdem muss die Polizeiarbeit funktionieren, nicht wie im Film, sondern eben wie im richtigen Leben.
Ein Mann wurde ermordet und dann sind plötzlich zwei Kinder weg. Da gibt es für die Leser nur eines: Dranbleiben, weiter lesen, bis zum überraschenden Ende. Die Protagonisten sind wie gute alte Bekannte; auch einige Inselbewohner gehören wieder dazu.
Tim Herden schreibt so, dass auch Leser mit Genuss zu „Harter Ort“ greifen können, die die vorherigen Bände noch nicht kennen. Aber vielleicht werden die sich wünschen, auch die drei anderen Insel-Krimis zu lesen.
Christine Bose
Dipl.-Journalistin
Tim Herden
Harter Ort
Insel-Krimi
288 Seiten, Broschur
ISBN 978-3-95462-636-6
Preis: Euro 9,95
