Am Evangelischen Schulzentrum Mühlhausen fand vom 24. bis zum 28. Februar 2014 die Projektwoche statt. Ein Bericht von Patrizia Kirsten und Franziska Götze.
Unser Projekt: „Flucht ins Paradies“ stellten wir uns sehr vielfältig vor, deshalb entschieden wir uns für dieses Projekt. Die Vorstellungen, die vor unserem geistigen Auge stattfanden, wurden am Montag bestätigt, denn wir erhielten Besuch vom Verein „Miteinander“. Die Leiterin des Vereins, Frau Vater, brachte uns ihre Stellvertreterin Frau Kagramanjan und einen ehemaligen Flüchtling aus dem Irak mit.
Anfangs stellten wir uns gegenseitig vor und klärten unsere Namensbedeutung. Danach konnten wir einige Fragen stellen, die uns sehr ausführlich beantwortet wurden. Wir erfuhren, was es bedeutet, auf der Flucht zu sein, die Familie zurück zulassen, die Existenz aufzugeben und das ganze Vermögen inklusive Papiere fremden Menschen anzuvertrauen.
Unsere vorherigen Vorstellungen wurden übertroffen als die Frauen von ihrer Flucht berichteten. Wie sie erzählten, war dies nur nachts möglich, doch die ständige Angst kontrolliert zu werden stieg immer weiter an. Ihre Hoffnungen und Wünsche waren, in Frieden zu leben, zu lernen und sich eine neue Existenz aufzubauen. An diesem Tag konnten wir erfahren, wie es Menschen in einem fremden Land ergeht, wie sie sich fühlen und wie ihnen das Leben durch den deutschen Staat erschwert wird.
Dienstag, den 25. Februar 2014, besuchten wir das Asylbewerberheim in Felchta. Einige Jugendliche im Alter von 13 bis 15 Jahren besuchten an diesem Tag nicht die Schule, sondern blieben im Heim um sich mit uns zu treffen. Zu Beginn frühstückten wir gemeinsam und stellten den Jungen ein deutsches Frühstück vor.
Durch einige Verständnisprobleme musste nach kurzer Zeit ein Dolmetscher hinzugezogen werden. Die primitiven Verhältnisse des Heims schockierten uns zutiefst. Für eine Person werden fünf Quadratmeter Lebensraum berechnet, deshalb leben die Menschen dort sehr beengt. Die Jugendlichen erzählten uns ebenfalls von diversen Problemen mit anderen Mitschülern der Schule. Jedoch denken wir, dass sie bemüht sind die deutsche Sprache zu erlernen. Oftmals wird ihnen die Möglichkeit dazu größtenteils verwehrt. Nach zwei Stunden mussten wir leider gehen, doch zum Abschied wurde ein Gruppenfoto erstellt und wir wurden sehr herzlich verabschiedet.
Nach diesen zwei Tagen der Begegnung denken wir, dass der deutsche Staat mehr Asylbewerbern die Möglichkeit geben sollte, sich in Deutschland besser zu integrieren, Arbeit zu finden, lesen und schreiben zu lernen und eine neue friedliche Heimat zu finden. Jeder einzelne von uns kann einen Beitrag zur Integration von Flüchtlingen leisten.
Von Patrizia Kirsten und Franziska Götze
Fotos: Miteinander e.V.