Die „Blinden Hessen“
Eine alte Mühlhäuser Sage neu in Szene gesetzt

Vor vielen hundert Jahren trug es sich zu, dass die Stadt Mühlhausen Ärger mit den Hessen hatte. Diese versuchten des öfteren die Stadt einzunehmen, scheiterten aber immer an den wach- und wehrhaften Mühlhäusern.

Schwerthalten ging nicht mehr…

Als die tapferen Mühlhäuser eines Tages ein Fest feierten, sahen die Hessen ihre Chance gekommen. Sie wussten um die Trinkfreudigkeit der Mühlhäuser Bürger und setzten darauf, dass nach dem Gelage keiner von ihnen mehr in der Lage sein würde auch nur ein Schwert zu halten.

Immer wieder sorgten Wessis für Ärger…

Also zogen sie vor die freie Reichsstadt, um diese einzunehmen und das Hab und Gut ihrer Einwohner zu rauben. Eine Gegenwehr schien nicht möglich.

Zu helfen muss man sich wissen…

Doch sie hatten nicht mit der Klugheit der Mühlhäuser Frauen gerechnet. Diese bauten aus Holzpflöcken und Stroh Pupen, die sie auf die Stadtmauer stellten und mit den Kleidern und Waffen ihrer mehr als volltrunkenen Männer ausrüsteten.

Mühlhausen scheint wehrhaft…

Als die Hessen, kampfbereit und siegesgewiss, vor den Toren der Stadt erschienen, staunten sie nicht schlecht, als sie schon aus der Ferne überall auf der Stadtmauer und den Stadttoren bewaffnete Männer erblickten. Im Angesicht der vermeintlichen Wehrhaftigkeit der Stadt, wurde es ihnen bange und sie zogen unverrichteter Dinge wieder ab.

Wir wünschen unseren Gästen einen schönen Heimweg!

Von diesem Tage an tragen sie den Spitznamen „Die blinden Hessen“. Die Mühlhäuser müssen seit dem mit dem Ehrennamen „Mühlhäuser Pflöcke“ leben.

 

Unter Einsatz seines Lebens, hat unser Fotograf die entscheiden Szenen der damaligen Ereignisse im Bild festgehalten. Die Fotos galten lange Zeit als verschollen. Nachdem sie in unseren geheimen Archiven wieder entdeckt wurden, gab es immer wieder Versuche ihre Veröffentlichung zu verhindern.

In Wort und Bild in Szene gesetzt von:
Annett Wunderle, Franziska Stämm und Frank Seyfarth

Dieser Artikel wurde zuerst veröffentlicht in:
JiM – Das Magazin, Ausgabe 30, September 2010.