Diagnose Kabelbruch
Lars Buchenau im Gespräch mit der Mühlhäuser Band Kabelbruch

Wer kennt das nicht, der gerade erst gekaufte Mp3 Player funktioniert nicht mehr richtig und das aktuelle Album deiner Lieblingsband stottert nur noch aus dem Kopfhörer. Diagnose Kabelbruch! Verdammt darauf kann man nun wirklich verzichten. Ganz anders sieht es da bei den vier jungen Musikern aus Mühlhausen aus, die unter dem Namen »Kabelbruch« die Mühlhäuser Musikszene ordentlich aufmischen und einen Nachwuchspreis nach dem anderen abräumen. Also: Anlass genug für mich die Jungs mal zu treffen.

Wie geht’s denn so?

Bestens, bestens. Der Sommer kommt, die Sonne scheint und die Pflanzen erstrahlen langsam aber sicher im satten Grün. Was gibt es Schöneres?

Könnt ihr Euch bitte einmal kurz für unsere Leser vorstellen. Wer seid ihr und wer spielt welches Instrument?
Na aber selbstverständlich. Hinter dem Namen Kabelbruch verbergen sich Toni, Petie, Kev und Kevin oder anders gesagt vier Chaoten aus dem Städtchen Mühlhausen, die sich der guten Musik verschrieben haben. Aber nicht irgendeiner Musik! Unsere Songs orientieren sich an dem Rock oder Pop-Punk Genre, jedoch versuchen wir unseren Liedern durch einprägsame Melodien ihren eigenen Stil zu verleihen. Als Stimme der Band agiert bei uns Antonio, welcher unseren Gitarristen Kev außerdem mit dem 6-Saiteninstrument unterstützt. Den Beat gibt bei uns unser Schlagzeuger Kevin an, der sich auch mit seinem Backgroundgesang einbringt und dann wäre da noch Peter, der mit seinem satten Bass noch mal alles zudröhnt. Seit etwas mehr als einem Jahr gibt es uns in dieser Besetzung. Aber in dieser Zeit durften wir schon einige Erfolge unser eigen nennen. So stehen wir z.B. im Landesfinale des »Local Vision Band Contest’s« und haben erst neulich den ersten Platz beim Thüringenweiten Newcomerwettbewerb »Rock oder Flop« abgeräumt.

Ihr spielt ja bei euren Konzerten fast nur eigene Songs. Wer komponiert die Songs und wer schreibt die Texte?
Bei den Melodien bringen wir alle unsere Ideen und unsere Meinungen ein. Dies geschieht meistens im Proberaum. Die Grundidee wird aber auch oft schon von Toni oder Kev zu Hause entwickelt, wenn sie die Muse geküsst hat. Am Ende wird diese bearbeitet und verfeinert. Was die Texte betrifft, hat Antonio bei uns den Hut auf. Bis jetzt hat er alle Texte verfasst.

Woher kommen die Ideen für eure Texte?
Die Texte basieren oftmals auf eigenen Erfahrungen, da man diese immer noch am besten in Worte fassen kann. Da wir aber noch recht jung sind und wir in unserem Leben noch nicht so viele davon sammeln konnten wie ältere Kollegen, schreiben wir auch über Themen, die uns bewegen oder über Probleme, die uns stören. Dabei bemühen wir uns natürlich nicht nur die typischen Beriechen zu bedienen, sondern wagen uns auch oftmals an Neuland. Aber die besten Ideen kommen immer noch spontan. Manchmal schießt uns von jetzt auf gleich eine super Lyrik durch den Kopf, welche gleich aufgeschrieben werden muss, da man sie sonst schnell wieder vergisst.

Welche musikalische Vorbilder hab ihr?
Also unsere musikalischen Vorbilder sind größtenteils auf das Instrument bezogen, was die einzelnen Bandmitglieder spielen. So spielt Antonio neben der Gitarre in seiner Freizeit auch noch Klavier und ist ein großer Fan des hamburger Spitzenpianisten Joja Wendt, dessen Konzerte er auch schon das ein oder andere Mal besucht hat. Für unseren Schlagzeuger bilden »Die Toten Hosen« eine große Inspiration und so kommt es, dass auch er schon ein paar Mal mit bei Konzerten anwesend war. Unser Bassist Peter ist ein großer Fan von Metallica’s Bassist Robert Trujillo und von Michael »Flea« Balzary, Bassist von den RHCP. Kev hat darauf bestanden an dieser stelle seinen Gitarrenlehrer Lars Buchenau anzuführen, von dem er so ziemlich alles gelernt hat, was er heute kann. Außerdem ist er ein großer Fan von Dave Murray und Correy Beaulieu.

Ich habe gehört dass ihr vor kurzem im Studio wart um dort ein paar Songs aufzunehmen. Was war das für eine Erfahrung für Euch und hab ihr vielleicht eine schöne Geschichte zum Studioaufenthalt?
Es wäre gelogen, wenn wir behaupten würden, dass der Studioaufenthalt ein Erholungsurlaub war, in dem man sich entspannen kann und zusammen auf dem Balkon sitzt und grillt, aber trotz Anstrengungen war es eine rundum gelungene Zeit. Mit unserem kompetenten und humorvollen Aufnahmeleiter haben wir viel gelacht, geschwitzt und gerockt. Der Schlaf kam während dieser Zeit eindeutig zu kurz, was aber durch gute Laune ohne Probleme kompensiert werden konnte. Schließlich waren wir ja da, um am Ende ein paar ordentliche Aufnahmen vorweisen zu können. Abschließend ist zu sagen, dass wir uns schon riesig auf das nächste Mal freuen, wenn wir uns wieder Tag und Nacht in das Studio einschließen und erst rauskommen, wenn alles fertig ist.

Gibt es die aufgenommenen Songs schon auf einer Cd für eure Fans zu kaufen?
Leider nicht. Wir haben lange drüber nachged acht, was wir mit den Aufnahmen machen. Schließlich haben wir entschieden diese Cd einzig und allein als Demo-Tape zu präsentieren und auf Myspace zu veröffentlichen. Aber nicht traurig sein! In naher Zukunft darf man sich über unser erstes Album freuen, für welches die Planungen schon im vollen Gange sind.

Wie sehen eure Pläne für die Zukunft aus?
Was das Betrifft haben wir auch schon konkrete Vorstellungen gesammelt. An erster Stelle stehen auch weiterhin bei uns die Zusammentreffen mit uns und unseren Fans auf Auftritten. Deshalb freuen wir uns immer wieder, wenn ein neuer Gig ansteht, egal ob in unserer Heimatstadt oder außerhalb. Weiterhin haben wir ja schon das geplante erste Album angesprochen, dessen Aufnahme wir, wenn alles glatt läuft, voraussichtlich für Ende Sommer angesetzt haben. Für dieses Vorhaben werden fleißig neue Songs geschrieben, um eine möglichst große Auswahl an Songs zu haben. Auch in Sachen Merchandise haben wir einiges vor. Es wird bald neben unserem ersten T-Shirt ein zweites Design von uns geben und es stehen bald verschiedene Buttons von uns zur Verfügung. Das neue Album wird nach Vollendung auch käuflich zu erwerben sein. Aber bis dahin wollen wir natürlich noch mehr unseren Bekanntheitsgrad steigern, um die Musik mit möglichst vielen netten Menschen zu teilen.

Ich bedanke mich für dieses Interview und wünsche weiterhin viel Erfolg mit eurer Musik.
Wir haben zu danken!!!

Kabelbruch im Internet: http://www.myspace.com/kabelbruchmhl

Foto: Christian Habel

Dieser Artikel wurde zuerst veröffentlicht in:
JiM – Das Magazin, Ausgabe 29, Juni 2010.