Der Prozeß
Schwarze Poesie von Stephan Pitelka

Sag mir nur einmal genau die Zukunft voraus. Nur einmal, nur jetzt, und nur für ein paar Tage, Wenn ich sie wüßte, ich würde alles ändern, damit sie nicht geschieht. Sag nur ein paar Worte, sag nur einen Satz, ich verspreche, dir zu vergeben, wenn du es nicht besser gewußt hast. Ich verspreche, zu vergessen, … „Der Prozeß“ weiterlesen

Sag mir nur einmal genau die Zukunft voraus.
Nur einmal, nur jetzt,
und nur für ein paar Tage,
Wenn ich sie wüßte,
ich würde alles ändern,
damit sie nicht geschieht.

Sag nur ein paar Worte,
sag nur einen Satz,
ich verspreche,
dir zu vergeben,
wenn du es nicht besser gewußt hast.
Ich verspreche,
zu vergessen,
das ich dich jemals danach gefragt habe.

Wenn du nicht antwortest,
werde ich alles an dir darauf hin deuten.
In deinen Gesten lesen
und dich genau studieren.
In deinem Innern bohren,
dich auseinandernehmen,
um herauszufinden, warum du es nicht sagen willst.

Ich bau mir meine Zukunft selbst,
ich brauch nur etwas mehr Gewissheit!

Deine Augen blinzeln müde,
sie mahnen mich,
nicht so neugierig zu sein,
aber der Zorn in meiner Hand
sagt, du hast dich nicht bemüht!
Du wirst nun dein Schicksal erfahren,
wenn ich schon meines nicht erfahren darf.

Meine Zukunft wird zu deiner,
und nun haben wir beide eine gemeinsame Vergangenheit.

In meinen Ohren klingt noch der Rausch nach.
In meinem Herzen sitzt der Wille.
In meinen Augen glüht das Neue.
Und meine Gedanken sind endlich befreit.

2012 von Stephan Pitelka

Dieser Artikel wurde zuerst veröffentlicht in:
JiM – Das Magazin, Ausgabe 38, April 2012.