Brunzkachl
Ein München-Krimi von Rolf Mai

Wichtige Empfehlung vor der eigentlichen Krimi-Lektüre: Möglichst zuerst den Anhang lesen, in dem alle bayrischen Vokabeln und Redewendungen ins Hochdeutsche übersetzt sind!

Wer wollte beispielsweise, weil nicht im Freistaat Bayern wohnend, vermuten, dass sich hinter der Tätigkeit „pflanzn“ kein eifriges gärtnerisches Bemühen verbirgt, sondern „verarschen“ bzw. „verkackeiern“?

Die „Brunzkachl“ hat rein gar nichts zu tun mit einer Kachel an der Wand. Erklärung: „Hässliche, scheußliche Frau. Eines der schlimmsten bayrischen Schimpfwörter, die man für eine Frau finden kann“.

Die Brunzkachl ist eine Münchner Finanzbeamtin, deren Verschwinden Kommissar Herbert (Berti) Wammprechtshammer beschäftigt und der ganz übel mitgespielt wird.

Mitarbeiter der Finanzämter stehen nur selten in der Gunst der Bürger und kaum an vorderster Stelle geachteter und angesehener Berufsgruppen in Deutschland, doch sollten sie dennoch nicht um Leib und Leben fürchten müssen.

Der Kommissar und seine Kollegen Theresa (Reserl) Gruber und Siegfried (Sigi) Leininger haben noch viel mehr zu bewältigen: Eine gräßlich verstümmelte Wasserleiche wird in der Isar gefunden, ein Fitnesstrainer umgebracht. Und alles deutet auf einen Serienmörder hin.

München ist die Heimatstadt des Autors Rolf Mai. Er führt seine Leser mittenhinein in die Isarmetropole, spart nicht mit Horrorszenarien, aber ebenso wenig mit Humor und Gemütlichkeit. „Brunzkachl“ ist sein Romandebüt.

Bleibt zu hoffen, dass Berti, der Kommissar, und sein Team künftig noch mehr knifflige Fälle zu lösen haben.

 

Christine Bose
Dipl.-Journalistin

 

Rolf Mai
Brunzkachl
Ein München-Krimi
288 Seiten
ISBN 978-3-96311-094-8
Preis: Euro 14,00
Mitteldeutscher Verlag