Bild: Michael Brik Photography

Bist Du gelabelt?
Wer Pelz trägt, trägt den Tod

AnimalsUnited kämpft für Kennzeichnungspflicht von Pelzwaren und wird dabei von Prominenten unterstützt.

Das Jahr neigt sich langsam dem Ende zu. Schon ist es wieder Zeit, wärmende Kleidung aus dem Schrank zu holen. In den Geschäfte ist die Wintermode schon lange präsent. Dicke Jacken, Mäntel und wetterfestes Schuhwerk, wohin man schaut. Häufig an Kragen, Kapuze oder Stiefelschaft mit modischem Fell- oder Pelzbesatz verziert. Doch leider kann einem niemand genau sagen, ob das Fell ein Imitat ist oder von Tieren stammt, die eigens dafür getötet wurden.

Zwar gibt es in der EU die Vorschrift, dass “nichttextile Teile tierischen Ursprungs in Textilerzeugnissen” zu kennzeichnen sind. Allerdings gelten Textilerzeugnisse erst dann als solche, wenn sie einen Gewichtsanteil an Textilfasern von mindestens 80 Prozent aufweisen. Erst wenn diese Schwelle überschritten ist, ist ein nicht textiler Anteil tierischen Ursprungs zu kennzeichnen. Handelt es sich nicht um ein Textilerzeugnis, weil der Anteil an Textilfasern unter 80 Prozent liegt, muss umgekehrt auch kein tierischer Anteil gekennzeichnet werden. Das heißt, ein Echtpelzmantel, der ja nicht zu mindestens 80 Prozent aus Textilfasern, sondern aus Pelz  besteht, muss auch nicht gekennzeichnet werden.

Die Öffentlichkeit über die mangelnde Kennzeichnungspflicht zu informieren, auf die Produktionsbedingungen von Pelzwaren und die damit verbundenen Zustände bei der Massentierhaltung aufmerksam zu machen, sowie für Alternativen zum Tragen von Echtpelz zu werben ist das Ziel der Kampagne „Bist Du gelabelt?“.

Die Kampagne wurde vom Tierschutzverein AnimalsUnited initiiert und wird unter anderem von Peter Maffay, den Rocket Studios und dem internationalen Tattoomodel Sandy P. Peng unterstützt.

AnimalsUnited setzt sich seit 2005 für die Rechte von Tieren ein. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, über Missstände in der Massentierhaltung aufzuklären und die Pelztierhaltung transparenter zu machen. Mit Kampagnen, Flashmobs und Demonstrationen will AnimalsUnited ein Bewusstsein über die Herkunft von Pelz zu schaffen. Denn die Bedingungen, unter denen Pelztiere gehalten werden, zählen nach Aussagen des Vereins zu den schlimmsten überhaupt.

So fristen die Tiere, nach Angaben von AnimalsUnited, ihr kurzes Leben in schmutzigen, engen Drahtkäfigen, wo sie zum Teil jeglichen Witterungsbedingungen schutzlos ausgeliefert sind. Diese inakzeptable Haltung schließt jegliches Ausleben des na-türlichen Verhaltens der Tiere völlig aus. Sie führt zu Schäden an den Pfoten, zu übermäßigem Auswachsen der Krallen, zu Wundinfektionen und zu massiven psychischen Verhaltensstörungen, die sich auch in Selbstverletzung und Kannibalismus äußern. Bei der Tötung der Tiere steht im Vordergrund, dass deren Fell möglichst nicht beschädigt wird. Übliche Tötungsmethoden sind Vergasen, Elektroschock oder Genickbruch. Laut AnimalsUnited gewährleistet keine dieser Tötungsarten, dass die Tiere schmerzfrei sterben. Doch selbst ein schmerzfreier Tod würde das Leiden und Sterben für ein modisches Accessoire nicht rechtfertigen.

Titelbild:  Michael Brik Photography
Banner „Wer Pelz trägt, trägt den Tod“: Michael Brik Photography
Foto „Verletzter Fuchs“: PETA USA