Bewegt Geschichte erfahren
4. Tag: Mauertour

Ein Erlebnisbericht von der Bildungsfreizeit der Kreissportjugend des Unstrut-Hainich-Kreises nach Werder/Petzow und Berlin.

Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es an diesem Morgen – es war Sonntag – im noch recht „ruhigen“ Berlin mit der S-Bahn zur Bornholmer Straße. Dort empfing uns eine Stadtbilderklärerin zu einer zweieinhalbstündigen Mauertour.

Wir hatten sehr viel Glück eine kompetente Person als Führerin zu bekommen, die uns unwahrscheinlich viel über die Mauer in Berlin zeigen konnte und anhand von Ton und Bilddokumenten immer wieder Erstaunliches über diese Mauer zu erzählen wusste.

Etwa nach einer Stunde Aufenthalt in der Nähe der Bornholmer Straße (dort öffnete am 09.11.1989 der erste Grenzübergang in Berlin) fuhren wir dann ein S-Bahnstation weiter bis zum Nordbahnhof. Hier empfing uns eine Ausstellung in Form einer Bilddokumentation über die „Geisterbahnhöfe Berlins“.

Nach einer kurzen Erklärung und Besichtigung war jedoch danach die Gedenkstätte „Bernauer Straße“ unser zweites Ziel auf der Mauertour!

Hier erfuhren wir sehr viel über Fluchten von Ost nach West und den Aufbau des ehemaligen Todesstreifens in der geteilten Stadt Berlin.

Nach der dann doch drei Stunden dauernden Tour machten wir Mittagspause am größten Beachvolleyballplatz Berlins. 47 Beachvolleyballfelder stehen hier den Besuchern zur Verfügung.

Am frühen Nachmittag fuhren wir mit U- und S-Bahn weiter zu einem ehemaligen Luftschutzbunker. Dieser dient mittlerweile auf zwei der drei Etagen als Gruselkabinett. Doch bevor es den Teilnehmern echt gruselte, besichtigten wir den Luftschutzbunker und die Darstellung seiner Geschichte.

Hier wurde es schon vielen richtig „mulmig“. Doch nun ging es in die zweite bzw. dritte Etage, wo gruslige Darstellungen aus der Medizin, dem Mittelalter und anderen Situationen auf die Teilnehmer warteten.

In kleinen Gruppen galt es, unter sehr vorsichtigen Schritten einige Räume zu besichtigen. Die erschreckenden Schreie von vielen Teilnehmern waren sehr weit zu hören und viele waren froh, als sie wieder wohlbehalten ins Freie kamen.

Es dauerte dann schon einige Zeit, bis alle wieder richtig lachen konnten. Froh gestimmt fuhren wir weiter, um zum frühen Abend das amerikanisch-deutsche Freundschaftfest zu besuchen, das in diesen Wochen am Berliner Hauptbahnhof stattfindet.

Fahrgeschäfte, amerikanische Speisen und Musik gaben dieser Veranstaltung das entsprechende Flair.

Auf dem Heimweg in unser Hotel machten wir noch mal schnell einen Abstecher auf den Alexanderplatz, um bei der Fortsetzung des Sommertheaters bekante und neue Shows zu sehen.

Ohne große Probleme lief auch dieser Tag ab und der Schlaf „übermannte“ manche schon im Aufzug.

Text und Bilder: Walter Schröder, Betreuer Jugendarbeit des Kreissportbundes Unstrut-Hainich e.V.