Beiderseits der Logik
Der Standmann

Allseitige Annäherungen an das Leben, den Alltag und andere seltsame Angelegenheiten unter wortreicher Verknüpfung des Sinnes, Unsinnes und anderer Sinne sowie Widersprüche von Menschen und Gedanken.

Lachende Menschen, weinende Menschen. Überall Menschen.

Er mochte keine Menschen – ständig lachten sie oder weinten. Er nicht. Sie nannten ihn den Standmann. Er stand und er blieb stehen, standhaft wie eine Statue, unveränderlich in jeder Hinsicht.

Wenn die anderen lachten, fragte er, warum. Es war doch alles aussichtslos, alles traurig, vergänglich: etwas Schönes blieb nie lange stehen.

Weinten die anderen, so meinte er, sie übertrieben. Es war doch alles so vorhersehbar. Starb jemand und die Menschen weinten, sagte er: „Ich habe es gewusst, dass derjenige sterben würde. Und ihr hättet es auch wissen können, hättet ihr die Zeit als es ihm schlecht ging nicht mit Lachen verschwendet, sondern nachgedacht. Ich wusste es. Und übrigens stirbt jeder irgendwann.“

„Das stimmt.“, sagten die anderen, „Alle Sterben irgendwann, aber du, du lebst nicht einmal; du stehst ja bloß.“