Beiderseits der Logik
Es leuchtet: Nicht allein

Allseitige Annäherungen an das Leben, den Alltag und andere seltsame Angelegenheiten unter wortreicher Verknüpfung des Sinnes, Unsinnes und anderer Sinne sowie Widersprüche von Menschen und Gedanken.

Mitten in der Nacht surrt es neben ihr. Sie könnte nicht sagen, ob sie schon geschlafen hat oder noch nicht oder gerade dazwischen schwebte; jedenfalls griff ihre linke Hand zielgerichtet nach dem verklungenen Surren.
Eine Nachricht, ein Problem, etwas Wichtiges oder nicht, etwas, etwas mehr als nichts, interessant. Unabhängig davon die beruhigende Wirkung des leuchtenden Displays: sie ist nicht allein.
Die Nachricht für sie nicht von Interesse – Menschen haben etwas aufgegeben, eine Liebe, nicht ihre, also völlig belanglos – und sie antwortet, antwortet irgendetwas vielleicht hilfreiches, wobei das nicht ihre Absicht war; antwortet irgendetwas vielleicht unsinniges; antwortet irgendetwas und ihr Problem ist gelöst. Sie fühlt sich einsam. Kein Surren; offensichtlich war die Antwort nicht hilfreich, selten sind ihre Antworten hilfreich, möglicherweise nie – Nie? Sie sei nie in der Lage, zu helfen? Ob sie denn niemals etwas richtig mache, will sie wissen; fragt sie jemanden, wartet einsam im Licht des Du-bist-nicht-allein – oh doch, bist du, bis zum Surren. Die Antwort ist kaum der Frage entsprechend, hat nichts mit ihr zu tun; hat jemand dafür gedacht? Unter Umständen – es ist mitten in der Nacht: unter diesen Umständen wohl kaum, aber jemand fühlt sich im Licht kurz nicht mehr allein, dankbar für die Hilfe dazu. Danke, könnte die Antwort sein und auch nicht helfen.