Beiderseits der Logik
Gegen fünfzehn Uhr Kaninchen - Teil 1

Allseitige Annäherungen an das Leben, den Alltag und andere seltsame Angelegenheiten unter wortreicher Verknüpfung des Sinnes, Unsinnes und anderer Sinne sowie Widersprüche von Menschen und Gedanken.

Herr Overbeck, lächelnd – denn warum auch nicht? – geriet ins Straucheln. Warum auch nicht? Schließlich war die Straße durchaus von solcher Beschaffenheit, dass man sie mit Recht als uneben bezeichnen konnte. Und Herr Overbeck war nicht am Erwerb eines Kaninchens interessiert.

Herr Overbeck ruderte mit den Armen, um das Gleichgewicht nicht vollends zu verlieren.

Er wurde verfolgt vom Vorstand des Kaninchenzüchter-Vereins. Und Herr Overbeck hatte kein Interesse an Verfolgung. Auch ein Kaninchen wollte er nicht kaufen.

„Auch nur ein ganz kleines!“, brüllte die dicke Frau Meyer und fiel, durch ihr eigenes Rufen von der Fortbewegung abgelenkt, in ein recht tiefes Schlagloch. Die Feuerwehr hatte einen Kran zur Tierrettung. Pech für Frau Meyer, dass sie kein Tier war.

„Oder ein ganz großes fettes Kaninchen.“, schlug Herr Krüger vor, „Das können Sie dann mit Bratkartoffeln essen; und das Fell, das schöne Fell, daraus können Sie eine Mütze nähen oder Unterwäsche für die Frau Gemahlin“ – und Herr Overbeck, der auch an fetten Kaninchen oder einer vergleichbar geformten Frau Meyer keinen Bedarf sah, schlug die Tür seines Eigenheims, das er soeben erreicht hatte, hinter sich zu.

Er griff nach dem Telefon, griff nah daran vorbei und hielt stattdessen die schnurlose Blumenvase in der Hand; brüllte hinein: „Frau Overbeck?!“

„Ja, liebster Gatte?“, antwortete seine Frau.

„Hat sich Herr Böckmann gemeldet?“

„Ja. Er meinte, gegen dreizehn Uhr…“

„Das ist schlecht. Sag ihm, das war gestern.“, schrie Herr Overbeck und warf die Blumenvase durch die offenstehende Küchentür, als er daran vorüber rannte. Seine Frau fing die Vase und nickte Herrn Krüger freundlich zu, der soeben durchs Fenster einstieg.

„Guten Tag, Frau Overbeck.“, sagte Herr Krüger, „Oh, schöne Blumen.“

Frau Overbeck gab ihm die Vase. „Guten Appetit.“

Herr Krüger setzte sich auf einen Küchenstuhl und aß eine Zierpflanze.