Adam Angst im Interview
Regenwetter und Lieblingsserien

Vor zwei Jahren sprachen wir schon mit Sänger Felix und Schlagzeuger Johannes, nun haben sich Eva Stützer und Antiona Heinze Bassist Chris zum Interview auf dem Open Flair 2017 vorgenommen.

Ihr seid nun zum zweiten Mal beim Flair. Was hat euch wieder hierhergeführt?

Wir freuen uns immer auf jeden Festivalsommer und versuchen, so viel wie möglich von dem zu spielen, was für uns zeitlich und vom Programm her Sinn ergibt. Das Open Flair hat uns vor zwei Jahren total super gefallen. Ich weiß noch, dass wir ganz früh gespielt haben, weil gerade unsere erste Platte draußen war und es waren 40°C, unfassbar heiß. Die Leute sind von der Security mit Schläuchen bespritzt, um das überhaupt auszuhalten, aber es war nicht so richtig viel los. Anschließend sind wir zu den anderen Bühnen rübergegangen und haben mit einige befreundeten Bands abgehangen wie den Beatsteaks zum Beispiel und deren Shows angeschaut. Das war halt geil. Als das Angebot vom Open Flair Festival kam, ob wir das dieses Jahr wieder machen wollen, haben wir deswegen sofort ja gesagt.

Was denkst du, wie eure Show diesmal wird?

Ich bin sehr gespannt, denn wir haben eine super Spielzeit bekommen.

Obwohl sie sich teilweise mit Alligatoah überschneidet.

Na klar, es überschneidet sich natürlich immer mit irgendwas. Alligatoah ist natürlich cool, aber hat keine Gitarren. Und wenn Leute Gitarren wollen, dann kommen sie vielleicht zu uns. Aber das Wetter ist diesmal leider genau das andere Extrem.

Wie werdet ihr die Show so gestalten, dass das Publikum das Wetter vergisst?

Wir hoffen darauf, dass alle schon so betrunken sind, dass das egal ist.

Ich glaube, ihr habt gute Chancen.

Bei größeren Festivals ist das ja öfter so, dass Leute da sind, um Spaß zu haben, völlig egal, welches Wetter kommt. Ist natürlich verständlich, denn sowas kostet ja auch viel Geld. Dann nur im Zelt abzuhängen ist irgendwie auch blöd.

Ihr habt eine Splitsingle mit den Donots rausgebracht. Wie ist es dazu gekommen?

Die Idee kam daher, dass wir beide seit relativ langer Zeit sehr, sehr enge Freunde sind und etwa zur gleichen Zeit im Studio waren, um neue Songs aufzunehmen. Als wir dann miteinander gesprochen haben, stellten wir fest, dass der eine Song „Wir werden alle sterben“ und der andere „Keiner kommt hier lebend raus“ heißt. Dann hatte Ingo von den Donots die Idee, eine Splitsingle zu machen, da wir Freunde sind und die Titel so gut passen. Wir haben uns natürlich tierisch gefreut, dass er uns gefragt hat. Ende August gibt’s dann eine 10‘‘, auf der beide Songs drauf sind. Das ist hauptsächlich so eine Vinyl-Sammler-Sache, online sind die Lieder ja schon länger. Einmal in weißem Vinyl mit unserem Song zuerst und umgekehrt in schwarz, beides in limitierter Auflage.

Das erste Album war optisch einfach Granate. Wie kamen die Ideen dazu und wie lang hat die Ausarbeitung gedauert?

Wir haben das jemandem überlassen. Wir haben Texte und Musik übergeben und gefragt: Was fällt dir dazu ein? Und so ein extrem kreativer Mensch kriegt das eben ganz einfach hin.

Ihr habt hin und wieder auch schon Ausblick auf das nächste Album gegeben. Gibt es dazu schon neue Infos?

Wir schreiben gerade. Das dauert alles ein bisschen lange bei uns, weil wir uns nicht so oft sehen. Ich wohne in der Nähe von Osnabrück, unser Gitarrist in Aachen, unser Schlagzeuger in der Eiffel, Felix und Roman in Köln. Wir können uns eben nicht alle Nase lang treffen, aber es wird kommen.

Die Vorfreude ist zumindest da. Was ist deine Lieblingsserie?

Oh. Wie lange hast du Zeit?
Also unglaublich beeindruckt hat mich Breaking Bad, sehr beeindruckt Game of Thrones. The Walking Dead hat mich sehr überrascht, weil ich dachte, dass wäre simpler Zombiekram auf einer Ebene, wobei es zumindest in den späteren Staffeln um persönliche Beziehungen zwischen den Charakteren geht, was einen besonderen Reiz ausmacht. Sherlock finde ich geil wegen des englischen Humors. Fargo ist eine super geile Serie, ja, da gibt’s noch ein paar mehr.

Sind die anderen in der Band auch solche Seriengucker und schaut ihr auch zusammen?

Ja, das hat sich bei uns gewandelt von Filmen hin zu Serien. Wenn wir zusammen schauen, dann hier im Van und mehr leichtes Zeug, weil mache arbeiten oder etwas vorbereiten. Dann dürfen wir auch nicht so laut machen.

Was ist in deinem Kühlschrank?

Ich lebe vegan, dementsprechend viel Gemüse und alles was ich essen darf. (lacht) Also alles, was ich essen möchte, das hat mit dürfen nicht so viel zu tun, ist ja eine moralische und ethische Entscheidung, die ich irgendwann getroffen habe.

Interview und Fotos: Eva Stützer, Antonia Heinze