Gößnitz Open Air Festival 2019
Erlebnisbericht Teil 1

JiM- Das Magazin war vom 2.-4.August 2019 auf dem Gößnitz Open Air Festival. Unsere Reporter Eva und Steffen berichten für euch, wie es war.

Zu dritt sitzen wir im vollgepackten Auto und schwitzen. Es ist der 2. August 2019 und unser Ziel ist das Gößnitz Open Air. Die Anreise ist entspannt, kein Stau zu sehen. Doch kurz vorm Ziel haben wir dann doch Probleme, das Festival zu finden. Es ist nicht ausgeschildert. Zum Glück ist Gößnitz nicht so groß.
Die Kommunikation im Vorfeld war eher schleppend und wir sind uns zum Zeitpunkt der Anreise noch gar nicht so sicher, dass Steffen und ich hinein dürfen. Die dritte Person im Auto hofft auch einfach darauf, dass noch Tickets übrig sind, denn für sie ist keine Presseakkreditierung abgesprochen.
Als wir dann endlich da sind, stellen wir fest: Die Einlassmenschen sind hochgradig entspannt, super freundlich und lassen sich durch nichts und niemanden hetzen, was unglaublich wohltuend und sympathisch wirkt, vor allem im Vergleich zu anderen Festivals, wo man beim Einlass Schlange stehen muss.
Sie suchen kurz nach unseren Namen, geben uns unsere Presseausweise und dann sind wir drin. Leider gibt’s für uns keine Bändchen, auch auf Nachfrage am Samstag nicht. Es ist auch problemlos möglich, gleich dort noch Tickets zu kaufen.
Ich finde es sehr gut, dass es hier keine Festivalhefte gibt. Die sind meist eh nur überflüssiger Müll.

Am späten Nachmittag beginnt das Bühnenprogramm. In der knallenden Sonne vor und auf der Bühne geben Paddy and the Rats wirklich alles. Die Menge geht trotz der Temperatur gut ab, wie man es eigentlich von Irish Folk gewohnt ist und die erste Wall of Death gibt’s auch schon. Uns gefällt die Band auch sehr, sehr gut.

 

 

Ich persönlich bin voller Freude, weil ich zum ersten Mal bei einem Festival in den Bühnengraben darf. Zudem habe ich eine ziemlich professionelle Fotoausrüstung dabei und extrem viel Spaß daran, mich damit auzuprobieren.
Was mir recht schnell auffällt: Hier gibt es ziemlich wenig Securitypersonal. Vor allem im Bühnengraben sollte meiner Meinung nach immer jemand stehen. Auf der anderen Seite scheint es auch nicht nötig zu sein, dass überall Securitys zu sehen sind. Alle sind hier sehr entspannt, niemand macht Ärger. Wahrscheinlich sind alle Kandidaten dafür jetzt gerade beim Wacken. Das ist natürlich ein großer Pluspunkt für dieses Festival. Trotzdem beschließe ich vorsorglich, nicht crowdsurfen zu wollen.

Die Ankündigung, dass man vor der Bühne zelten darf, ist nicht gelogen. Manche bauen sich geradezu prachtvolle Logen mit super Ausblick. Das Dachzelt wird zum Rang. Auch Stühle werden mit nach vorn genommen und Melkschemel natürlich. Der Altersdurchschnitt ist sehr hoch. Einige sind aber auch mit der ganzen Familie da.

  • Auch vor der Bühne: Minimalisten…
    … und Luxusmenschen.

    Auch Gehörschützer können stylisch sein.

Als nächstes spielt Coppelius. Steffen sind sie schon bekannt, ich hingegen bin erstaunt, dass ich hier mehr eine Art Theaterstück sehe als ein Konzert.

Es setzt ein starker Regenguss ein. Man macht es sich unterm Pavillion gemütlich. Durch den Regen spielen Emil Bulls nicht zu ihrer angesetzten Zeit und alle fragen sich, ob es abgesagt wird. Aber nein, bedenkenlos wird alles einfach nach hinten aufgeschoben.
Wo wir es uns am Zeltplatz gerade so gemütlich gemacht haben und noch eine Kleinigkeit gegessen haben (Mein neuer Lieblingssnack für Festivals sind übrigens Haferkekse. Zum Glück gibt es Großpackungen.), haben wir nicht so recht Lust, nach vorn zu gehen. Aber das ist auch nicht nötig, wir hören die Konzerte glasklar vom Zelt aus. Nach diesem Regen haben wir vor der Bühne, an den Toiletten und an der Ausfahrt auch Wackenmatsch.

 

Von Emil Bulls ist Steffen ein bisschen enttäuscht, er hatte sich mehr erwartet. Ich habe sie schon auf dem Open Flair Festival kennen und schätzen gelernt und weiß genau, womit ich rechnen sollte.
Zu Mono Inc sind wir wieder vorn. Sie sind der äußerst würdige Ersatz für die Apokalyptischen Reiter, die abgesagt haben. Man präsentiert uns eine ziemlich geile Lichtshow und eine erstaunliche Drummerin. Ich könnte schwören, sie atmet nicht. Sie spielt ihre Sets durch, singt dabei und spricht übers Schlagzeug hinweg mit ihren Stage Hands. Echt unglaublich.

Monomann höre ich nur noch aus dem Zelt, wo es trotz Lautstärke gar nicht so schwer ist, einzuschlafen.

Hier geht’s zum Teil 2!

 

Text und Fotos: Eva Stützer