5 cm Tod
Schwarze Poesie von Stephan Pitelka

Wir laufen, wir rennen, wir müssen weg. Es geht den Turm immer weiter hinauf, es gibt keinen Ausweg, das wird mir langsam klar. Auf jedem Absatz lauert der Tod, aber nur, wenn du es selber tust. 5 cm brauchst du nur, oder du springst, du hast die Wahl. Aber es geht immer weiter. Den Turm … „5 cm Tod“ weiterlesen

Wir laufen, wir rennen,
wir müssen weg.

Es geht den Turm immer weiter hinauf,
es gibt keinen Ausweg, das wird mir langsam klar.

Auf jedem Absatz lauert der Tod,
aber nur, wenn du es selber tust.

5 cm brauchst du nur,
oder du springst, du hast die Wahl.

Aber es geht immer weiter.
Den Turm hinauf bis ganz nach oben.
Es gibt keine Grenze, haben sie immer gesagt.
Das wird mir nun auch langsam klar.

Sie verfolgen uns, sie sind nur eine Stufe hinter uns.
Auf jedem Absatz wird der Weg zum Tod kürzer,
hier zu sterben wird jedes Mal einfacher.

5 cm Klinge kannst du nehmen,
und auch gleich danach springen,
wenn es nicht reicht,
nur sie dürfen dich nicht kriegen.

Aber es geht immer weiter.
Jetzt sind wir oben angekommen,
kein Springen mehr möglich,
keine Klinge in Sicht.
Ich sehe den Ersten die letzte Stufe erklimmen,
er wird sie wieder hinunterfallen,
das wird mir langsam immer klarer.

Ich sehe den Glanz des Schimmers in seinen Augen,
ich spiegele mich,
ich setze an zum ersten Tritt und ersten Schlag,
hier werde ich nie wieder aufgeben,
die Zeit klebt an meinen Händen und bis wir uns treffen,
dehnt sie sich bis zur längsten Ewigkeit……

2012 by Stephan Pitelka